Kampagne "Windows7Sins"

Free Software Foundation warnt vor Microsoft

28.08.2009
Von pte pte
Die Free Software Foundation (FSF) hat eine "Windows7Sins"-Kampagne gegen Microsoft und proprietäre Software gestartet.

Die Organisation für Freie Software veranstaltet in diesem Rahmen noch heute eine erste öffentliche Kundgebung in Boston. Anlässlich der Markteinführung von Windows 7 sollen Entscheider in Unternehmen und Privatanwender gleichermaßen auf sieben zentrale Gefahren in Zusammenhang mit der Verwendung von proprietärer Software hingewiesen werden. Die Organisatoren versuchen, mit Aktionen wie der Sammlung von proprietärer Software in einer überdimensionalen Mülltonne Aufmerksamkeit zu erregen und Bewusstsein für die Problematik zu schaffen. Microsoft wird dabei unter anderem die Verankerung proprietärer Software im Erziehungswesen, das Eindringen in die Privatsphäre von Anwendern oder die Blockierung offener Standards vorgeworfen. Zudem hat die amerikanische FSF 499 der 500 weltweit größten Unternehmen mit Informationsschreiben beschickt (das 500ste wäre Microsoft selbst gewesen).

"Die stetig wachsende Abhängigkeit von Computern und Software zwingt uns, als Gesellschaft über die selbstverständliche Verwendung von proprietärer Software, die Aktivitäten von Bürgern ausspioniert, und deren Freiheit, Kontrolle über Rechenvorgänge zu erlangen, einschränkt, nachzudenken", sagt Peter Brown, Executive Director der FSF Nordamerika. Vielmehr müsse auf freie Alternativen gesetzt werden, da mittlerweile für jede nur erdenkliche Aktivität Open Source Software wie zum Beispiel das GNU/Linux Betriebssystem oder die OpenOffice.org-Suite erhältlich sei.

Mit der Kampagne soll auf die Gefahren proprietärer Software aller marktbeherrschenden Großunternehmen wie Microsoft, Adobe oder Apple hingewiesen werden, darunter auch der Missbrauch von Monopolstellungen und der Zwang zu ungewollten Updates. Von Seiten der FSF USA wird daher betont, dass sich der Protest nicht explizit gegen das Betriebssystem Windows 7, sondern allgemein gegen den Softwarekonzern aus Redmond richtet.

Für Windows 7 bekommt Microsoft bislang deutlich bessere Kritiken als im Falle der vielgescholtenen Vorgängerversion Windows Vista. Dies mache es laut Brown auch schwieriger, öffentliche Unterstützung für das Anliegen der Entwickler von freier Software zu gewinnen. Nichtsdestotrotz müsse auf potenzielle Risiken hingewiesen werden. Amazons jüngst vorgenommene Löschung von Kopien von den E-Books seiner Kunden sei ein veranschaulichendes Beispiel für den Einfluss, den Unternehmen über proprietäre Software erlangen könnten, so Brown gegenüber dem Branchendienst "Cnet". (pte)