Studie zur Weiterbildung

Frauen ziehen den Kürzeren

22.09.2010
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Kein Aufstieg ohne Weiterbildung, so die Formel in vielen Firmen. Die Schulungen müssen vor allem Frauen aber oft selbst bezahlen, so eine aktuelle Studie.

Wer im Unternehmen Karriere machen will, sollte sich fortbilden, so das Credo der 317 Personalverantwortlichen, die der Seminaranbieter Management Circle für eine Studie befragt hat. Allerdings sind nur 29 Prozent der Unternehmen bereit, die Seminare auch komplett zu finanzieren. Die restlichen Firmen greifen ihren lernbereiten Mitarbeitern mit Kostenzuschüssen (40 Prozent), zusätzlichen Urlaubstagen (24 Prozent) oder weiteren Maßnahmen wie flexiblen Arbeitszeitmodellen unter die Arme.

Die Befragung, an der sich mehr als 1600 Mitarbeiter beteiligten, ergab zudem, dass Frauen öfters die Weiterbildung aus eigener Tasche zahlen als Männer. Vor allem während der Elternzeit wird kaum Weiterbildung finanziert. Neben Zeitmangel sind dementsprechend auch die hohen Kosten der wichtigste Grund, wenn die Weiterbildung auf der Strecke bleibt.

Karriereplanung: Männer fühlen gut unterstützt

Vor dem Hintergrund erklärt sich auch ein weiteres Ergebnis der Studie: Während jeder zweite Mann angab, dass sein Arbeitgeber ihn bei der Karriereplanung unterstützt, ist das bei 60 Prozent der Befragten nur bedingt oder gar nicht der Fall. Nur jede zweite Frau fühlt sich aufgrund ihrer bislang erworbenen Kompetenzen auf den nächsten Karriereschritt vorbereitet. Bei Männern sind 63 Prozent. Eine kostenlose Weiterbildung würde die Motivation im Job aus Sicht vieler Frauen erhöhen, so ein weiteres Ergebnis. Die Männer spornt dagegen ein höheres Gehalt an. Am deutlichsten motivieren jedoch Arbeitserfolge, eine gute Atmosphäre und verantwortungsvollere Aufgaben im Beruf, darin sind sich beide Geschlechter einig.

Aus Sicht der Unternehmen sollten künftig vor allem Führungsqualifikationen in Seminaren vermittelt werden. Weitere Schwerpunkte sind Gesundheit und Stress-Management sowie Projekt- und Prozess-Management.