Arbeitslosigkeit steigt bis über 30 Prozent

Frauen und ältere Mitarbeiter im Nachteil

09.08.1996

Unter jungen Mitarbeitern mit Hochschulabschluß ist die Arbeitslosigkeit am geringsten, rechnet Werner Dostal vom Bundesinstitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vor. Sie beträgt drei Prozent, damit sei "quasi Vollbeschäftigung erreicht", so Dostal.

In diesem Zusammenhang spricht der Arbeitsmarktexperte von "friktioneller Arbeitslosigkeit" und meint damit folgendes: Wenn Personen etwa alle drei Jahre eine neue Stelle antreten und zwischen den beiden Jobs arbeitslos sind, dann errechne sich daraus die obengenannte Quote von drei Prozent.

Von den IT-Profis ohne Hochschulabschluß sind sieben bis acht Prozent stellungslos. Dies sei für Computerexperten durchschnittlich, verglichen mit anderen Berufen aber eine relativ geringe Quote.

Stark steigt die Arbeitslosigkeit mit zunehmendem Alter, bei den ab 54jährigen gar auf über 30 Prozent. Dostals Fazit: "Es ist schwierig, sich als 50jähriger in einem Computerberuf zu behaupten." Bereits bei Beschäftigten ab 44 Jahren biete höhere Qualifikation keinen besonderen Schutz vor Arbeitslosigkeit mehr.

Ein ähnlicher Sachverhalt läßt sich bei weiblichen IT-Beschäftigten sowohl bezüglich des Alters als auch der Qualifikation feststellen. In jungen Jahren sind sie von Zeiten ohne Arbeit kaum betroffen, ab dem 40. Jahr steigt die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich. Eine Auffälligkeit weist die Statistik bei weiblichen IT-Spezialisten ohne Studium auf, die weit häufiger arbeitslos sind als ihre männlichen Kollegen.