Frauen beklagen Karrierehindernisse

02.05.2006
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau endet oft nach wenigen Stufen auf der Karriereleiter. In Deutschland sehen sich Frauen ausgebremst.

In den Vorstandsetagen der Dax-30-Unternehmen findet sich nur eine Frau, auch die weiblichen Chief Information Officers (CIOs) lassen sich leicht an zwei Händen abzählen. Frauen im Topmanagement sind hierzulande die Ausnahme; verglichen mit den männlichen Kollegen haben sie die schlechteren Aufstiegschancen. Rund zwei Drittel aller Chefs bestätigen die Existenz einer "gläsernen Decke", die Frauen auf der Karriereleiter Grenzen setzt. Zu dem Schluss kommt der IT-Dienstleister Accenture nach einer Befragung von 1200 weiblichen und männlichen Managern in Europa, Nordamerika, Australien und Asien.

Der Begriff der "gläsernen Decke" tauchte zum ersten Mal in den 80er Jahren auf und bezeichnet eine uneingestandene Barriere, die Frauen oder Minderheiten den Zugang zu bestimmten Macht- und Verantwortungspositionen in ihren Berufen verwehrt. Aus Sicht der befragten Managerinnen stellen dabei weniger persönliche Eigenschaften wie berufliche Kompetenz oder individuelle Karriereplanung, sondern gesellschaftliche Aspekte das größte Hindernis dar. Dazu behindern hierzulande die mangelnde staatliche Unterstützung beim Elternurlaub und eingeschränkte Betreuungsmöglichkeiten für Kinder die Karriereplanung der Frauen.

Laut Studie werden beruflich engagierte Frauen mehr von ihren Unternehmen als durch die Gesellschaft unterstützt. Dennoch sind 70 Prozent der befragten deutschen Managerinnen davon überzeugt, dass vor allem ihre männlichen Kollegen im Unternehmen entscheiden. Sie empfinden es als schwierig, Zugang zu internen Netzwerken zu finden, die sie gleichzeitig als immer wichtiger erachten, je höher sie auf der Karriereleiter klettern. (am)