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Franzosen testen E-Voting

26.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Premiere bei den bevorstehenden Präsidentschafts- und Nationalversammlungswahlen in Frankreich: In den zwei französischen Städten Mérignac und Vandoeuvre-les-Nancy sollen etwa 1500 Wähler die Möglichkeit haben, elektronisch ihre Stimme abzugeben. Das dazu notwendige Verfahren wurde von einem Konsortium entwickelt, zu dem unter anderem auch France Télécom gehört. Die ausgesuchten Wähler erhalten eine Smartcard, die ihre persönlichen Daten und biometrische Informationen (Fingerabdruck) enthält. Am Wahltag müssen sie sich bei der örtlichen Gemeindeverwaltung melden. Nach der Identifizierung mit Hilfe der Smartcard stimmen sie über mit Touch-Screens ausgestatteten Terminals ab. Die Wahlentscheidung wird über ein gesichertes Netzwerk zu speziellen Servern geleitet, wo die Auswertung in einer "voll abgesicherten Umgebung" erfolgt. In

Vandoeuvre sollen darüber hinaus besondere Audio-Systeme bereitstehen, um auch Blinden die Teilnahme an dem elektronischen Verfahren zu ermöglichen. Allerdings handelt es sich bei der Aktion lediglich um einen Test im Rahmen des von der EU gesponserten Projekts "E-Poll". Da die elektronische Stimmabgabe derzeit in Frankreich noch keine rechtliche Gültigkeit besitzt, müssen die daran teilnehmenden Wähler zusätzlich noch auf traditionelle Weise ihr Kreuzchen machen. (ave)