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Französische Behörden setzen auf offene Standards

26.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die europäischen Open-Source-Anhänger begrüßen die Initiative des französischen Staates, in Behörden offene Standards und entsprechende Software einzusetzen. "Viele Länder arbeiten zwar mit Open-Source-Programmen, doch Frankreich ist das erste Land mit einem Erlass, der den Einsatz quelloffener Software vorschreibt, so weit dies möglich ist", erklärt Jean-Paul Smets, Sprecher der EuroLinux Alliance.

Im August etablierte Frankreich die Taskforce ATICA, die die IT-Aufgaben in verschiedenen Regierungsbehörden koordinieren soll. Diese kam zu dem Schluss, durch Open-Source- Programme könnten Kosten gespart, Redundanzen vermieden und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen behördlichen Projekten verbessert werden.

Vor allem das Vertrauen der Bevölkerung in den Umgang mit Daten werde durch offene Standards unterstützt, meint Smets. Gebe jemand seine Steuererklärung online ab, so wolle er sicher sein, dass auf seiner Festplatte nicht nach privaten finanziellen Transaktionen herumgeschnüffelt werde.

Auch hierzulande gewinnt Linux beim Einsatz in Behörden immer mehr Fans. So gibt es beispielsweise Pläne, den Bundestag zur "Microsoft-freien" Zone zu machen und bis Ende nächsten Jahres die 5000 PC-Systeme der Bundestagsverwaltung gegen das quelloffene Betriebssystem auszutauschen (Computerwoche online berichtete).