Franke: Akademiker nicht a priori privilegieren

03.06.1988

NÜRNBERG (lo) - Ein "akademisches Proletariat" - so das in der Öffentlichkeit grassierende Schlagwort - sieht Heinrich Franke, Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, nicht neranwachsen. Die Arbeitslosigkeit bei Hochschulabgängern beträgt fünf Prozent, die Quote bei allgemein erwerbstätigen Personen über neun vom Hundert.

Zwar müßten sich Hochschulabsolventen, besonders aus geisteswissenschaftlichen Disziplinen, nicht selten "unter Wert" verkaufen. Der Behördenchef hält es aber für zumutbar, auch in der Mitte der Karrierestufenleiter einzusteigen. Bei entsprechendem Engagement führe dann der berufliche Weg nach oben. Akademiker sollten im Berufsleben nicht a priori privilegiert sein.