ARS6400 - IBMs neue Redlichkeit

Frank Michael FischerUnternehmensberater

20.03.1992

Die CeBIT Marketingschlacht hat begonnen und die Anbieter mühen sich, uns ihre Produkte wahrhaft verständlich zu machen. Wobei Verständnis auch heißen kann, daß endlich die Unverwechselbarkeit der Aufgabenteilung zwischen Produkten desselben Herstellers klar wird. Mark Peterson, bei der IBM USA als Consultant tätig, hat dieses Paradoxon auf einer Händlertagung im kalifornischen Anaheim auf den Punkt gebracht: Wer die AS/400 an Kunden verkaufen will, die mit einer RS/6000 oder gar einem fremdgängigen Unix-Produkt liebäugeln, soll "ausreichend Verwirrung stiften, damit der Kunde nicht mehr weiß, was er kaufen soll" und ihn dann mit AS/400-Referenzen überwältigen. Aber diese Schocktherapie, so Peterson weiter, sei natürlich erst dann anzuwenden, wenn dem Kunden nicht klarzumachen ist, daß nur die spezielle AS/400-Architektur in der Lage ist, auf die durch RPG und Cobol verursachten Herausforderungen zu antworten. Diesem Terror muß ein Ende gesetzt werden! Der Markt verlangt endlich nach dem System, bei dem der Kunde durch einen vom Kundendienst kostenpflichtig (in Ferndiagnose) umzulegenden Mikroschalter wahlweise die AS/400- oder die RS/6000-Erbanlagen zum Tragen bringen kann. Dann braucht der gestreßte Vertriebler nicht länger das Unerklärbare zu deuten. Fragen Sie auf dem IBM-Stand nach der ARS/6400 ... oder so ähnlich.