Hacker-FAQ

Fragen und Antworten zum Ethical Hacking

25.12.2015
Von 
Dr. Martin Stemplinger ist Senior Security Consultant bei BT Global Services in Deutschland.

Können Pentests den laufenden IT-Betrieb beeinträchtigen?

Je nach Art und Umfang kann die Arbeit des Ethical Hackers zu Störungen des IT-Betriebs führen. Er sollte daher immer über Notfallnummern erreichbar sein. Zudem sollte der Dienstleister den Kunden über mögliche Risiken für den laufenden Betrieb im Vorfeld aufklären und die Tests z.B. nachts oder am Wochenende durchführen. Besonders riskante Angriffsmethoden oder kritische Systeme lassen sich aus dem Vertrag ausschließen oder auf Testsystemen durchführen. Allerdings sollte man die Risiken sorgfältig gegeneinander abwägen: Ein Test, der hochkritische Systeme außer Acht lässt, ist nur bedingt aussagekräftig.

Wie lässt sich Ethical Hacking im Unternehmen kommunizieren?

Das kommt darauf an - etwa auf die Intention der Geschäftsleitung: Will sie mit Hilfe der externen Tester die eigene IT-Abteilung auf den Prüfstand stellen? Oder ist die IT-Abteilung über den Auftrag informiert und verspricht sich davon Unterstützung? Von solchen Fragen hängt es ab, wie man einen Ethical-Hacker-Einsatz intern kommuniziert.

Wie groß ist die Nachfrage nach Pentesting?

Der Bedarf steigt. Durch die zunehmende Vernetzung werden betrügerische Hackerangriffe immer häufiger - und immer gefährlicher. Diese Botschaft ist in den meisten Unternehmen und Behörden mittlerweile angekommen. Früher wurden Pentesting-Dienste vorwiegend von Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten, in Anspruch genommen - etwa von Finanzdienstleistern oder E-Commerce-Anbietern. Mit dem Internet der Dinge und der fortschreitenden Vernetzung müssen sich jedoch auch andere Branchen verstärkt vor Hackerangriffen schützen. Ethical Hacking ist daher für alle Unternehmen eine probate Methode, mögliche Sicherheitslücken eines Produktes oder Angebots vor dem Markteintritt zu erkennen. (sh)