Sichere E-Mail-Kommunikation

Fragen und Antworten zu De-Mail

19.02.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Kritische Stimmen zu De-Mail

Grundsätzlich ist die De-Mail-Initiative zu begrüßen, meinen Kritiker und verweisen auf mögliche Probleme bei der Umsetzung. Andere lehnen vom Staat erdachte Kommunikationssysteme für jedermann ab.

So schreibt beispielsweise das TK-Magazin Teltarif.de aus Berlin in einem Kommentar: "Sich einen freien Namen zu wählen oder gar einen bestehenden E-Mail-Account auf De-Mail upzugraden scheint nicht vorgesehen zu sein. Für einen Brief eines Bürgers an eine Behörde mögen diese Maßnahmen sinnvoll sein, für private oder unternehmensinterne Kommunikation eher weniger."

Chaos Computer Club

Zu den "Begrüßern der Initiative zählt der Chaos Computer Club (CCC) aus Hamburg indes nicht. "Vertrauliche E-Mails können Personen schon seit Jahren über Verfahren wie Pretty Good Privacy (PGP) verwenden, ohne dafür einen Schlüssel beim Staat hinterlegen zu müssen", so Dirk Engling, Sprecher des Chaos Computer Club, auf Anfrage der COMPUTERWOCHE. Und da sich gerade die Deutsche Telekom in ihren Datenskandalen nicht eben rühmlich verhalten hat, sei es fraglich, wieso Bürger und Firmen der Konzerntochter T-Systems nun ihre E-Mails anvertrauen sollten. Zudem fürchtet der CCC, dass Anwender von De-Mail es dem Staat leicht machen würden, ihre elektronische Post zu durchsuchen - quasi eine Fortsetzung der Vorratsdatenspeicherung.

"Riesige Datenmengen an einer zentralen Stelle zu sammeln ist eine blöde Idee", meint der CCC-Sprecher. Niemand könne ausschließen, dass Missbrauch betrieben wird. Dem Computerclub behagt ferner nicht, dass möglicherweise die behördliche Kommunikation künftig nur noch über De-Mail zulässig sein könnte.