Fortschritte bei Magnetblasenspeichern

13.11.1974

Yorktown Heihts, N. J. - IBM-Forschungsteams für neue Speichertechnologien entdeckten im Thomas J. Watson Research Center neue organische Kristalle mit hoher elektrischer Leitfähigkeit bei Niedrigsttemperaturen und entwickelten im IBM Research Laboratorys San José, Kalifornien, ein p einfacheres Verfahren zur Herstellung von. Material für Magnetblasenspeicher.

Die Richtung dieser Forschung läßt erkennen, daß die Computer der achtziger Jahre möglicherweise in "Kühlschränken" nahe am absoluten Nullpunkt arbeiten, und daß es bis dahin auch gelingen könnte, Halbleitermassenspeicher nach dem Magnetblasenprinzip (Bubble-Memories) wirtschaftlich herzustellen.

Das im Watson-Center entdeckte organische Kristall auf Selenbasis hat nicht nur bei Raumtemperatur metallgleiche Leitfähigkeit, sondern hält - im Gegensatz zu den bisher erforschten Halbleitermaterialien - seine kristalline Struktur auch bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt. Solche. Eiseskälte wird angestrebt, um die Leitfähigkeit "organischer Metalle" und damit die Schaltgeschwindigkeit entsprechender Speicher um Potenzen zu vervielfachen.

Das in Kalifornien entwickelte neue Verfahren zur Herstellung von Halbleitern mit Magnetblaseneffekt beruht auf "Verdampfen" verschiedenartiger Moleküle. Bisher wurden Magnetblasen im Trägermaterial erzeugt, indem aus Legierungen entsprechende Atomgruppen durch hohe elektrische Ladungen "weggebrannt" wurden. Ein Verfahren, das relativ teuer ist.

Allerdings - so räumen IBM-Researcher ein - sei noch nicht endgültig erwiesen, daß das Endprodukt von gleicher Qualität ist wie das herkömmliche Verfahren. -m-