Expertensysteme für die Software-Entwicklung:

Forschungszentrum entwickelt eine wissensbasierte Datenbank

14.12.1990

MÜNCHEN (CW) - Noch spielen wissensbasierte Systeme (XPS) kaum eine Rolle bei der Entwicklung von Software. Ein Grund dafür ist, daß sich klassische Datenbanksysteme und die Programmierung mit XPS-Techniken nur schlecht vertragen.

Jetzt hat das Bayerische Forschungszentrum für wissensbasierte Systeme (Forwiss) die Entwicklung einer entsprechenden Entwicklungsdatenbank in Angriff genommen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Formulierung von Grundlagen, auf denen ein Datenbanksystem geschaffen werden kann, das inhomogene Informationen, wie sie bei der Software-Entwicklung anfallen, verwaltet.

Anders als bei klassischen Datenbankanwendungen geht es dabei weniger um die Handhabung großer Datenmengen als vielmehr um den Umgang mit einem komplexen Geflecht von Informationen über einzelne Objekte. Für die Darstellung solcher Geflechte eignen sich, weder das tabellarische Ordnungsschema relationaler noch die hierarchische Struktur klassischer Datenbanksysteme. Zu den ersten Teilergebnissen gehört nach Angaben der mit zwei Mitarbeitern Beteiligten Digital Equipment GmbH die Formulierung der Anforderungen an ein wissensbasiertes Datenbanksystem und die Spezifikation eines

objektorientierten Systemkerns. Die bei Forwiss gebildete Arbeitsgruppe mit der Bezeichnung "Wissensbase" erhält außer von DEC Unterstützung durch die Gesellschaft für Software-Engineering und vom Bayerischen Sparkassen- und Giroverband.