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Forscher: Grüner Star durch Bildschirmarbeit

17.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wer kurzsichtig ist und stundenlang am Computer arbeiten muss, kann nach Untersuchungen japanischer Forscher schneller am Grünen Star (Glaukom) erkranken. Dieser schädigt den Sehnerv und führt zu Gesichtsfeldausfällen.

Als Risikofaktoren galten bislang Rauchen und Bluthochdruck, die Forscher halten zumindest bei Kurzsichtigen aber nun auch Bildschirmarbeit für riskant. "Kurzsichtige Menschen, die über längere Zeit am Computer gearbeitet haben, könnten ein höheres Risiko von Gesichtsfeldabnormalitäten aufweisen, wahrscheinlich im Zusammenhang mit Glaukom", schreibt Dr. Masayuki Tatemichi von der Tokioter University School of Medicine im Fachblatt "British Journal of Ophtalomology".

Die Studie basiert auf der Untersuchung von rund 10.000 Japanern, die im Zuge routinemäßiger Gesundheitskontrollen ausgewählt wurden. Sie füllten dabei ein Formular über ihre durchschnittliche Computernutzung aus, im Schnitt waren sie 43 Jahre alt. Etwa fünf Prozent der Probanden wiesen ein eingeschränktes Gesichtsfeld auf. In weiteren Untersuchungen ergab sich bei rund einem Drittel von ihnen Verdacht auf Grünen Star.

Die Wissenschaftler kamen dabei zu dem Ergebnis, dass bei kurzsichtigen Menschen der Sehnerv wahrscheinlich durch Bildschirmarbeit gefährdeter ist. Dies sollten vor allem Gesundheitsbehörden in Zukunft stärker beachten, fordern die japanischen Forscher, denn die Computerbelastung erreiche inzwischen bislang nicht gekannte Ausmaße. (tc)