Förderung des "Information Center"-Konzeptes: Drittsoftware für IBM-Anwender

24.06.1983

MIAMI (cw) - Für DOS/VSE-, MVS- und VM-Systeme vermarktet die IBM jetzt das "Intellect Software System" der Artifical Intelligence Corporation (AIC) aus Waltham in Massachusetts. US-Beobachter vermuten, daß die IBM mit diesem Schritt das Angebot im Rahmen des Information Center Concepts fördern will.

"Intellect" ist ein Query-System, das eine Schnittstelle zu IBMs SQL/DS bietet und eine Grafikoption, mit der eine Verbindung zu Präsentations-Grafikkomponenten von Big Blue ermöglicht wird. Das von der IBM jetzt vertriebene Produkt wird von der AIC weiterhin für Cullinet- und Software-AG-Systeme vermarktet.

Das Konzept des Information Center sieht vor, Professionals so auszubilden, daß sie Endanwender im Gebrauch benutzerfreundlicher Tools unterrichten können.

Marktbeobachter gehen davon aus, daß IBM mit dieser neuen Strategie, die auf einem Benutzertreffen (Omni) der Information-Center-Kunden angekündigt wurde, einen Markt angehen möchte, der bisher noch nicht im Mittelpunkt der Betrachtungen stand.

Während das Abkommen zwar für die IBM Vorteile besäße, sehe die Situation doch für die Softwareindustrie bedenklicher aus, so zitiert die COMPUTERWORLD den Präsidenten der Focus Research Systems Inc., Jerry Chichester. Durch die enorme Marktkraft, die IBM bei der Einführung von Innovationen zeigen könne, werde die Wettbewerbssituation für unabhängige Häuser um vieles härter.

Intellect wird von der IBM ab September vertrieben werden. Die Preise bewegen sich zwischen 56 000 und 76 000 Dollar, die Grafikoption kostet 16 500 Dollar.