C + C-Großmarkt: "Das ist immer noch die billigste Lösung"

Förderanlage statt Datenleitung

19.03.1976

MÜNCHEN - Dezentrale Datenerfassung und zentrale Verarbeitung praktizieren die beiden Münchener Niederlassungen der C & C Großmarkt GmbH mit Hilfe von Ralfs-Förderanlagen: Der Kunde entnimmt dem Regal beispielsweise einen Karton Wein und - aus einem danebengehenden Kästchen - die entsprechende Lochkarte dazu.

Mit Waren und Lochkarten fahrt der Kunde an eines der "Kontrollbänder" vor den Kassen. Dort vergleicht ein Kontrolleur Waren und Karten und steckt dann die gesammelten, Lochkarten eines Kunden in eine Tasche, die von der über den Kontrollbändern entlanglaufenden Förderanlage in den EDV-Raum transportiert wird. Dort werden die Karten sofort in ein IBM-System 3 eingelesen und die Rechnung gedruckt, die mit einem zweiten Fördersystem zur Kasse transportiert wird.

"Das ist zur Zeit bei unserem Sortiment - es reicht sozusagen vom Hosenknopf bis zum Flugzeug - immer noch die billigste Lösung", erklärt DV-Leiter H. Fenk. "Wir haben die Förderanlagen schon 1970 bei der Eröffnung installiert - damals noch in Verbindung mit einer 360/20. Seitdem sind wir mit dieser Losung zufrieden - auch nachdem wir 1974 auf System 3 und damit auf die kleineren Karten umstellten "

Terminals nur bei Einzelhandel

Den Einsatz der teureren elektronischen Kassen oder POS-Terminals will das Unternehmen erst dann diskutieren, wenn sich der Übergang vom bisherigen Großhandel auf den Einzelhand als notwendig erweisen sollte: Die Branche erwartet mit einiger Spannung das endgültige "Metro-Urteil". In dem Prozeß geht es darum, ob Metro - ein Unternehmen das; zahlreiche SB-Abholgroßmärkte betriebt - weiterhin als Großhändler auftreten darf obwohl beispielsweise Gastwirte nicht nur Lebensmittel und Getränke sondern auch Schmuck, Möbel und anderes verkauft, was der Wirt sicher nicht für sein Wirtschaft erwirbt.

Bis 4500 Kunden am Tag

Viel bis sechs zusätzliche Mitarbeiter währen allein im C & C-Großmarkt an der Münchener Balanstraße als Boten erforderlich, wenn der Transport von Lochkarten und Rechnungen nicht per Förderanlage erfolgen wurde: "Wenn die Anlage mal abgestellt wird, ist das eine Katastrophe. Alle Kontrolleure von unten und nebenan laufen dann durcheinander." Durchschnittlich werden pro Tag in dem Großmarkt 2000 Kunden, in Spitzenzeiten bis zu 4500, abgefertigt: "Früher mußte man die Belege hin- und hertragen und sich bei Stoßzeiten durchdrängeln - da waren jedesmal ein bis zwei Minuten weg wie nicht. Mit den Förderanlagen geht der Transport schneller, kontinuierlicher und rationeller."

Information: Ralfs GmbH, Förderanlage , 7346 Wiesensteig, Postfach 46.