Citrix kauft Technologie von Insignia und Epicon

Flurbereinigung im NT-Multiuser-Markt

23.01.1998

Zusätzlich nahm sie Management-Tools von Epicon Inc. in Lizenz. Der Hersteller will damit die Geschäftsbereiche absichern, die Microsoft nach der Integration von Multiuser-Funktionen in NT (Codename "Hydra") für Drittanbieter übrigläßt.

Das Betätigungsfeld von Citrix beschränkt sich zukünftig im wesentlichen auf die Anbindung von Client-Systemen an Microsofts "Windows-based Terminal Server", die nicht unter Windows laufen. Entsprechend bot sich der Zukauf von Insignias Produktfamilie "Ntrigue" an. Sie umfaßt Client-Software für Unix, den Macintosh und Java, außerdem eine abgespeckte Variante des X11-Protokolls namens "Keoke". Der Preis lag bei 17,5 Millionen Dollar, die Insignia-Entwickler werden von Citrix übernommen.

Citrix entwickelte für die Kommunikation zwischen Terminal und Server das ICA-Protokoll. Dieses will der Anbieter auch weiterhin für Nicht-Windows-Arbeitsplätze nutzen, während Microsoft für die Kommunikation zwischen Terminal-Servern und Windows-Clients auf T- Share setzt. Damit auch heterogene Rechnerlandschaften an Hydra angebunden werden können, wird Citrix die Server-Komponente "Picasso" anbieten.

Einen weiteren, über Hydra hinausgehenden Zusatznutzen will Citrix durch Management-Tools offerieren, die das Softwarehaus von der Epicon Inc. in Lizenz nahm. Sie sollen sich zur zentralen Installation und Wartung von Windows-Anwendungen in Multiuser-Umgebungen eignen. Citrix entrichtet dafür acht Millionen Dollar an Lizenzgebühren.