Flughafen DUS lagert IT komplett aus

10.08.2005
Von Christian Zillich

Die Flughafen Düsseldorf GmbH geht mit ihrem Konzept weit über den Ansatz der Frankfurter hinaus. Geschäftsführer Schnalke bestätigt, dass auch Funktionen in die neue Gesellschaft augelagert werden, die andernorts als Kernkompetenz angesehen werden. Dazu zählen beispielsweise die Anwendungsentwicklung, Fluginformationssysteme und die Steuerung der Gepäckförderanlagen. Lediglich kritische Sicherheitssysteme wie die Steuerung der Start- und Landebahnbefeuerung verbleiben bei der internen IT-Abteilung. "Diesen vitalen Bereich können wir nicht aus der Hand geben, er ist im Verhältnis zum ausgelagerten Teil jedoch verschwindend klein", so Schnalke.

Der Geschäftsführer räumt ein, dass erhebliche Widerstände innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu überwinden waren. Schließlich stehe der gesamte Flughafen still, wenn beispielsweise die Gepäckförderanlagen nicht mehr funktionierten. Deshalb gab es beispielsweise großen Abstimmungsbedarf mit den Flugaufsichtsbehörden. "Uns wurden allerdings keine Steine in den Weg gelegt", erinnert sich Schnalke. Vielmehr hätten sich die Behörden sehr innovationsfreudig gezeigt und konstruktiv mitdiskutiert. Insbesondere die Möglichkeit, auf sicherheitsrelevante Themen Einfluss zu nehmen, hat den Flughafenbetreiber veranlasst, einen 30-Prozent-Anteil an der neuen Gesellschaft zu behalten.

"Es gehört schon etwas Mut dazu, aber wenn man die wesentlichen Erfolgsfaktoren beachtet, lassen sich die Risiken stark verringern", ist sich Schnalke sicher. Als wichtigsten dieser Faktoren nennt er eine lückenlose Leistungsbeschreibung. Dazu holte sich die Betreibergesellschaft Berater von Droege & Comp. ins Haus. Im umfangreichen Vertragswerk wurden die bislang von der internen IT-Abteilung erbrachten Leistungen und Service-Level-Agreements detailliert festgeschrieben. Darüber hinaus umfasst die Vereinbarung Eskalationsmechanismen für den Fall, dass die vereinbarten Leistungen nicht vertragsgerecht erbracht werden.

Kalkuliertes Preisrisiko