Flexibilität statt langfristige Personalpolitik

04.03.2005
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Wie sich Unternehmen innerhalb strenger gesetzlicher Grenzen einen gewissen Freiraum in der Personalpolitik schaffen können, zeigte T-Com-Vorstand Karl Knoll am Beispiel seines Unternehmens: Die Festnetzsparte stehe einer-seits unter einem großen Rationalisierungs-druck, habe aber andererseits wenig Spielraum für Personalabbau: 80 Prozent der Mitarbeiter, darunter eine Vielzahl von Beamten, sind unkündbar. „Wir können es uns nicht erlauben, Mitarbeiter ohne Arbeit voll zu bezahlen“, sagt Knoll. Mittlerweile sind darum schon 20 000 Mitarbeiter in die konzerneigene Personalserviceagentur „Vivento“ gewechselt, die sich um Servicegeschäft im Drittmarkt bemüht. So unterstützen derzeit 4000 Telekom-Beamte die Arbeitsagentur, unter anderem in Call-Centern für Anfragen zu Hartz IV.

Von den 20 000 Vivento-Mitarbeitern sind laut Knoll derzeit 16 000 in Beschäftigung - ihre Möglichkeit, wieder in den Telekom-Konzern zurückzukehren, schätzt der Vorstand allerdings als niedrig ein, da der Rationalisierungsdruck zu hoch ist. Die Chancen lägen in externen Aufträgen.