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Flash-Konsolidierung: Sandisk schluckt msystems

31.07.2006
Die Konsolidierung im Flash-Markt geht weiter: Sandisk hat die Übernahme des israelischen USB-Stick-Pioniers msystems angekündigt.

Rund 1,55 Milliarden Dollar in Aktien will Sandisk für msystems locker machen, das seinen Namen unlängst von M-Systems Flash Disk Pioneers verkürzt hatte. Erst im Juni hatte Micron Technology 850 Millionen Dollar (gleichfalls in Aktien) für Lexar Media hingeblättert.

Sandisk sitzt in Milpitas, Kalifornien, und ist der weltweit größte Hersteller von Flash-Speicherkarten. msystems aus Kfar Saba, Israel, produziert eher nicht entfernbare Flash-Geräte, auch wenn es vor allem durch seine USB-Laufwerke bekannt ist. Die Firma hatte zuletzt eine turbulente Zeit - sie musste im Mai aufgrund einer internen Revision ihrer Optionsvergabe einen geplanten Börsengang abblasen. Mitte Juli ließ sie dann verlauten, aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei Aktienoptionen müsse sie ihre Bilanzen für die Jahre 1999 bis 2003 revidieren.

Israelische Medien hatten danach die Möglichkeit einer Übernahme durch Sandisk koportiert. Die Aktie von msystems, die am 14. Juli noch bei 25,13 Dollar notiert hatte, schloss zum Fixing an der Nasdaq am letzten Freitag 70 Cent fester bei 31,79 Dollar.

Sandisk bietet für jede msystems-Aktie nun 0,76368 eigene Anteile (diese schlossen am Freitag 80 Cent höher bei 47,14 Dollar). Auf Basis der Schlusskurse entspricht das 35,99 Dollar, ein Premium von rund 13 Prozent. Über die letzten 30 Tage gemittelt liege der Aufpreis sogar bei 26 Prozent, erklärte Sandisk.

Aus Sicht von Sandisks Finanzchefin Judy Bruner ergänzen sich die Geschäfte beider Firmen. msystems könne außerdem von Sandisks Produktionskapazität profitieren, die sich die Kalifornier mit Toshiba teilen. "Dieses Geschäft verändert sich sehr schnell und ist sehr kapitalintensiv", erklärte die CFO. Ihre Firma plane, bis zum Jahr 2008 rund fünf Milliarden Dollar in Fertigungskapazität zu stecken.

Die Aktionäre von msystems und israelische Gerichte müssen der Übernahme noch zustimmen. Vorbehaltlich des Abschlusses werde msystems seinen Betrieb in Israel weiterführen, so Bruner weiter. (tc)