FIZ Karlsruhe: 63 Millionen Patentschriften verfügbar

14.05.2007
Von Dorothea Friedrich
In der Patentdatenbank INPADOCDB (International Patent Documentation Data Base) sind mehr als 63 Millionen Patent- und Gebrauchsmusterschriften von 80 Patentorganisationen verfügbar. Das teilte der Entwickler der Datenbank, FIZ Karlsruhe, Das FIZ ist ein von der Bundesregierung, den Bundesländern, der Max-Plank- und anderen wissenschaftlichen Gesellschaften und Einrichtungen getragener Dienstleister für Informationstransfer und Wissensmanagement.

Auf das Angebot an internationalen Schutzrechtsdokumenten kann über die Online-Service STN International von FIZ Karlsruhe zugegriffen werden. STN ist nach FIZ-Angaben mit seinen rund 200 Online-Fachdatenbanken ein führender Anbieter von wissenschaftlich-technischer Information. "Zur Beobachtung sowohl der technologischen Entwicklungen als auch der internationalen Märkte und Wettbewerber ist umfassende und verlässliche Patentinformation für innovative Firmen essentiell," sagte Dr. Rainer Stuike-Prill, Bereichsleiter Marketing und Vertrieb bei FIZ Karlsruhe über das jüngste Projekt

INPADOCDB enthält demnach derzeit rund 63 Millionen Einzeldokumente. Mit jeder wöchentlichen Aktualisierung steigt der Bestand an. Das hoch entwickelte Recherchesystem von STN International ermöglicht genaue Suchformulierungen, sodass Rechercheergebnisse erreicht werden, die präzise Antworten auf die gestellten Fragen geben. Für die Analyse der Ergebnisse stellt STN spezielle Software-Werkzeuge zur Verfügung. Mit den Werkzeugen kann nicht nur der aktuelle Stand der Technik, sondern auch die Markt- und Wettbewerbssituation analysiert werden. Das Ergebnis sind Informationen, die eine Grundlage für strategische Unternehmensentscheidungen bieten sollen.

In INPADOCDB können Patent- und Gebrauchsmusterschriften von 80 Patentorganisationen aus aller Welt gesucht werden, darunter auch die Schutzrechtsdokumente des Europäischen Patentamts (EPO) und der Weltorganisation für Geistiges Eigentum (WIPO). Die zeitliche Abdeckung reicht für die wichtigsten Industrieländer bis ins 19. Jahrhundert zurück, zum Beispiel USA (1836), Großbritannien (1840), Deutschland (1879), Frankreich (1900) und für Japan bis 1944. Die Datenbankeinträge enthalten die bibliographischen Angaben zu den Schutzrechtsschriften. Sie führen per Mausklick zum Volltext eines Dokumentenanbieters. In den Dokumenten sind darüber hinaus die Patentfamilien, Patentklassifikationen und Rechtsstandsdaten angegeben. Das macht ein sehr schnelles Erfassen der Gegebenheiten rund um das Patent anhand der Datenbankeinträge möglich. Die meisten Dokumente geben durch kurze Zusammenfassungen der Patentbeschreibungen (Abstracts) in englischer Sprache Auskunft über die beschriebene Erfindung, für die das Schutzrecht beantragt wurde.
Aufgebaut wird INPADOCDB mit elektronischen Schutzrechtsdaten, die das Europäische Patentamt liefert. Eine Fachredaktion von FIZ Karlsruhe prüft diese Daten im Bezug auf ihre Qualität und korrigiert sie gegebenenfalls. Damit erfüllen die Angaben in INPADOCDB einen hohen Qualitätsstandard. Das einheitliche Design, nach dem alle STN-Datenbanken aufgebaut sind, erlaubt zudem die Übertragung der Suchstrategie in weitere STN-Datenbanken.

Schutzrechte werden heute von den Patentbehörden auf der ganzen Welt elektronisch erfasst und verwaltet. Diese Daten sind nicht nur eine Ordnungshilfe und Auskunftsquelle für beantragte und gewährte Schutzrechte, sondern auch eine Fundgrube an technischer und wirtschaftlicher Information.