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Fiscus GmbH sucht Käufer

06.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Es gibt möglicherweise Hoffnung für die 170 noch bei der Fiscus GmbH tätigen Mitarbeiter. Die Gesellschafter des Unternehmens haben auf ihrer Versammlung den Fiscus-Geschäftsführer Olaf Bruhn beauftragt, Kaufinteressenten zu finden. Bruhn hat jetzt bis zum 10. August Zeit, mit entsprechenden Kandidaten zu reden und die Bedingungen für einen möglichen Verkauf zu sondieren. Der Aufsichtsrat wird daraufhin der Gesellschafterversammlung am 30. August 2005 einen Vorschlag unterbreiten (siehe: Fiscus-Mitarbeiter hoffen weiter).

"Wir haben mit Vehemenz auf diese Option hingewirkt, weil wir wissen, dass die Fiscus GmbH in ihrer heutigen Form ein attraktiver Partner ist", erläuterte Bruhn. Sämtliche Kritikpunkte an seinem Unternehmen bezögen sich auf die Fiskus GmbH alter Prägung. Diese Argumente seien heute nicht mehr haltbar.

Das Unternehmen habe in den vergangenen neun Monaten bewiesen, dass es den neuen Auftragsanforderungen sehr wohl gewachsen sei. Zudem treibe es nachweislich die Einführung einheitlicher Softwarekomponenten für die Finanzverwaltung voran, in dem sie neue Softwareprodukte termingerecht fertig stellt. Sie übernehme darüber hinaus auch auf Wunsch die Projektverantwortung bei der Einführung dieser Produkte in den Ländern und erbringe weitere IT-Dienstleistungen, sagte Bruhn weiter.

Unter anderem sei "ein Verkauf auch zur Vermeidung von hohen Abwicklungskosten äußerst sinnvoll", erläuterte Bruhn. Interessierten Unternehmen böte sich über einen Kauf der Fiscus GmbH eine elegante Möglichkeit, sich rasch einen Zugang zu einem wachsenden Markt zu verschaffen. Erste Interessenten haben sich nach Aussagen Bruhns bereits gemeldet.

Neben den Gesprächen mit Kaufinteressenten laufen parallel Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan. Bruhn wollte sich zu den potenziellen Kaufinteressenten nicht äußern. Es sei, so Bruhn, noch viel zu früh, Namen zu nennen. (jm)