Motivation Dienstwagen

Firmenwagen für alle

17.10.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

An Attraktivität ist das Leasing-Angebot kaum zu überbieten. Mitarbeiter profitieren von einem "Sorglos-Paket", beschreibt Dell-Manager Morsey die geldwerte Sachleistung des Arbeitgebers. "Ich fahre immer einen Neuwagen, den ich mit einer Tankkarte günstig betanken kann und der für alle Fälle versichert ist." Towers-Berater Hofferberth beobachtet, dass das Leasing-Modell viele Mitarbeiter anspornt. "Der Motivationsaspekt ist enorm. Einen Firmenwagen zu fahren stärkt die emotionale Bindung. Viele Mitarbeiter sind nach wie vor sehr erpicht auf dieses Statussymbol."

Vorsicht bei langen Laufzeiten

Laut Hofferberth gehen einige Firmen einen Schritt weiter und ermöglichen ihren Mitarbeitern, einen weiteren Wagen etwa für ihren Partner zu leasen. Doch zu viel Begeisterung ist gefährlich, warnt Finanzberater Dewein. "Ich kenne Firmen, die den Bindungsanspruch übertreiben und ihren Mitarbeitern sogar Leasing-Laufzeiten von 54 Monaten aufschwatzen." Entscheidet sich der Mitarbeiter jedoch, das Unternehmen vorzeitig zu verlassen, was in der IT-Industrie eher die Regel als die Ausnahme ist, ist Streit programmiert. Wurde für diese Situation keine Vereinbarung getroffen, "kommt der Firmenwagen dem Mitarbeiter teuer zu stehen".