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Firmenchef Notebaert will Qwest verlassen

11.06.2007
Richard Notebaert will als Chairman und CEO (Chief Executive Officer) von Qwest Communications International abtreten, sobald ein geeigneter Nachfolger gefunden ist.

Dem 59-jährigen Manager war es gelungen, die in Denver, Colorado, ansässige Telefonfirma nach einem Bilanzskandal im Jahr 2002 wieder auf Kurs zu bringen. Notebaert hatte das Ruder bei Qwest übernommen, nachdem der - kürzlich wegen Insider-Handels verurteilte - frühere Firmenchef Joseph Nacchio im Zuge des Skandals zurückgetreten war. "Die Zeit ist für mich gekommen, mich stärker meiner Familie und anderen Verpflichtungen zu widmen", erklärte Notebaert, der gleichzeitig der Qwest-Chefetage sein vollstes Vertrauen aussprach.

Zuletzt hatte Notebaert versucht, an der Wall Street einen Käufer für Qwest zu finden. Insidern zufolge gelang es ihm aber nicht, die Firma schmackhaft zu machen, weil sie durch hohe Schulden belastet ist und keine Wachstums-Dienstleistungen vorweisen kann. Qwest wurde von Phil Anschutz gegründet und war ein Highflyer des Technologie-Booms in den späten 1990er-Jahren, stand aber 2002 kurz vor dem Bankrott.

Notebaert hatte früher die Telefonfirma Ameritech geführt, bevor diese 1999 von SBC Communications aufgekauft wurde. Er wurde dann CEO bei Telekommunikationsausrüster Tellabs, bevor er Mitte 2002 an die Spitze von Qwest wechselte. 2005 verlor er den Bieterwettstreit um MCI gegen Verizon Communications. Notebaert sitzt in den Verwaltungsräten (Boards) von Aon, Cardinal Health sowie des Denver Center for Performing Arts. Gerade wurde er zudem zum Vorsitzenden des Treuhänderausschusses der Notre Dame University gewählt, wo er schon seit zehn Jahren als Trustee wirkt. (tc)