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Eco-Patent Commons

Firmen wollen "grüne" Patente teilen

14.01.2008
Eine Reihe von Hightech-Konzern kündigt heute eine Initiative an, um Patente auf umweltfreundliche Techniken anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Das berichtet das "Wall Street Journal". Bei der Initiative Eco-Patent Commons machen demnach unter anderem die IBM, Nokia, Sony und Pitney-Bowes mit. Der IBM-Patentjustiziar David Kappos sagte, Eco-Patent Commons mache Anleihen bei der Open-Source-Bewegung für Computerprogramme, in deren Rahmen Programmierer rund um den Globus ihren Quellcode kostenlos für jedermann zur Verfügung stellten.

Der Öko-Patent-Pool soll vom World Business Council for Sustainable Development in Genf verwaltet werden. Die Gründungsmitglieder stiften zum Start rund 30 Patente. IBM - das im vergangenen Jahr 3125 Patente zugeteilt bekam, einmal mehr als jede andere Firma weltweit - steuert unter anderem eines für umweltfreundliche Schutzverpackungen für empfindliche elektronische Geräte bei. Anders als bei den herkömmlichen Schaumstoff-Chips kann dieses Material mit dem gleichen Müll entsorgt werden wie der umschließende Pappkarton. Von Nokia kommt ein Patent für Methoden, um überflüssige Handys in nichtfunkende Taschenrechner und PDAs zu recyclen.

Laut IBM-Anwalt Kappos kann jedes Unternehmen Patente zu Eco-Patent Commons beisteuern. Die gestifteten Rechte stehen dann über eine Website des World Business Council für Sustainable Development jedermann weltweit zur Verfügung. Stifter verzichteten dabei natürlich auf mögliche Lizenzgebühren oder den Schutz von Produkten. Die Freigabe sei dennoch ein Geschenk von bleibendem Wert, so Kappos: "Wir versichern, dass wir die in die Allmende gegebenen Patente gegen niemanden durchsetzen werden, der sie auf umweltfreundliche Art und Weise verwendet." (tc)