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Forrester-Studie

Firmen-Weblogs sind besonders unglaubwürdig

10.12.2008
Von Wolfgang Sommergut 
Einer Umfrage von Forrester Research zufolge vertrauen Web-Nutzer unter allen Medien den Corporate Blogs am wenigsten. Die Analysten raten aber nicht pauschal von dieser Kommunikationsform ab.

Im Zuge der Web-2.0-Euphorie erlangten Corporate Blogs den Ruf als Wunderwaffe des Online-Marketings. Sie würden Unternehmen in die Lage versetzen, direkt mit ihren Kunden in einen Dialog zu treten und so besser auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Während sich in den USA sogar Top-Manager von IT-Unternehmen wie der CEO von Sun, Jonathan Schwartz, als viel gelesene Blogger etablierten, blieb die Zahl der deutschen Firmen-Weblogs überschaubar.

Unter allen Medien trauten Leser Corporate Blogs am wenigsten.
Unter allen Medien trauten Leser Corporate Blogs am wenigsten.
Foto: Forrester Research

Eine Umfrage von Forrester Research scheint den deutschen Zauderern Recht zu geben. Konsumenten trauen demnach Firmen-Weblogs nicht nur weniger als Zeitungen oder Web-Portalen, diese schneiden sogar noch schlechter ab als Wikis, Firmen-Mails oder Einträgen in Foren. Nur 16 Prozent der Befragten, die Corporate Blogs lesen, gaben an, ihnen zu vertrauen.

Forrester-Analyst Josh Bernoff zieht daraus nicht den Schluss, das Firmen-Blogs generell ein untaugliches Marketing-Instrument sei. Vielmehr führt er die geringe Reputation des Mediums auf die Art und Weise zurück, wie es von den meisten Unternehmen eingesetzt werde. Am besten kommen demnach solche Online-Journale an, die nicht sofort als Firmen-Weblogs erkennbar seien, weil sie Texte von allgemeinem Interesse veröffentlichen. Wer jedoch nur über das eigene Unternehmen und seine Produkte schreibt, habe wenig Chancen, als vertrauenswürdige Quelle wahrgenommen zu werden.