CRM Experience

Firmen suchen Wege im Social-Media-Netz

29.03.2011
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Die Illusion der Kontrolle

Vor allem die Rechtsaspekte im Umfeld von Social Media scheinen vielen Unternehmen zu schaffen zu machen. Was passiert, wenn ein Kunde in einem Forumsbeitrag sehr konkrete Vorschläge macht, wie ein Produkt verbessert werden könne, der Hersteller dies in der nächsten Version umsetzt, und dann plötzlich der Ideengeber darauf pocht, dies sei sein geistiges Eigentum gewesen und Geld fordert, fragt zum Beispiel ein Herstellervertreter. Andere Fragen drehen sich darum, inwieweit Unternehmen den eigenen Mitarbeitern erlauben beziehungsweise diese dazu motivieren sollte, in Social-Media-Netzen für das eigene Unternehmen aktiv zu werden. Vielerorts gibt es offenbar Befürchtungen, an dieser Stelle könnten Informationen nach draußen sickern, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind.

"Von der Illusion, alles kontrollieren zu können, müssen sich Verantwortlichen in den Vorstandsetagen verabschieden", macht Hackenberg unmissverständlich klar. Letztlich bleibe immer ein Risiko. Um dieses zu minimieren, sollten die Firmen ihre Mitarbeiter gut vorbereiten und klare verständliche Richtlinien erlassen, was wer wie veröffentlichen darf. In der Folge gehe es im Grunde um Vertrauen - dass die eigene Mannschaft das verstanden hat und entsprechend beachtet. Hundertprozentige Sicherheit, dass hinterher alles so läuft wie zuvor festgelegt, werde es jedoch nie geben. Aus Sicht Hackenbergs überwiege indes der Nutzen, den Unternehmen aus Social-Media-Aktivitäten ziehen könnten die damit verbundenen Risiken. Allerdings, so beklagt der Rechtsexperte, werde der Aspekt der Schulungen und Vorbereitung unter dem Kostenaspekt in vielen Unternehmen eher stiefmütterlich behandelt.