Breitband-Diaspora

Firmen klagen über schwache Internet-Anschlüsse

22.06.2009
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die Politik aufgefordert, mehr für den raschen Ausbau schneller Internetverbindungen zu tun.

Derzeit klagten 50 bis 67 Prozent der vom DIHK befragten Firmen über Probleme mit Breitband-Anschlüssen, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Montag in Berlin. Neue Kontakte zu Kunden und die Erschließung neuer Märkte seien vor allem mit dem Internet möglich. Gerade der deutsche Mittelstand habe vielfältige Kontakte ins Ausland. Ein schneller Internetzugang sei heute so wichtig wie die klassischen Verkehrswege.

Die Bundesregierung will mit ihrem Breitband-Programm bis Ende 2010 schnelles Surfen in ganz Deutschland ermöglichen. Bis 2014 sollen drei Viertel der Bundesbürger über besonders leistungsfähige Verbindungen von mindestens 50 Megabit pro Sekunde ins Internet gehen können. Dazu sollen auch Funkfrequenzen genutzt werden, die mit der Digitalisierung des Rundfunks und Fernsehens ("digitale Dividende") freiwurden. Der Bundesrat hatte am 12. Juni einer entsprechenden Verordnung zugestimmt. Wirtschaftsstaatssekretär Bernd Pfaffenbach sagte am Montag, nun sei es Aufgabe der Bundesnetzagentur, die Frequenzen schnell zu vergeben.

Laut Pfaffenbach soll die "digitale Dividende" vom nächsten Jahr an für das Internet genutzt werden können. Eine rasche flächendeckende Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen sei nur mit der Hilfe von Funktechnologien möglich, sagte Pfaffenbach. Ein Ausbau des Glasfasernetzes bis in den letzten Winkel der Republik sei unrealistisch - dieser gilt als zu teuer. Doch auch mit Internet über Funk werde es auch künftig "gewisse Leistungsunterschiede" zwischen den Verbindungen in den Ballungsräumen und denen in ländlichen Räumen geben, meinte der Staatssekretär. (dpa/ajf)