Mehrheit der Firmen mit mäßiger Projektstrategie
Aus diesen Überlegungen hinaus hat die GPM einen Projektstrategie-Index entwickelt. Dieser reicht von 0 (schwach) bis hundert (stark). Einen Wert von 85 oder mehr gestehen die Studienautoren gut einem Viertel (26 Prozent) der Unternehmen zu. Diese dürfen sich rühmen, eine "klare Projektstrategie" zu verfolgen. Eine relative Mehrheit von 46 Prozent liegt zwischen 66 und 85 Punkten und verfügt damit über eine "mittlere" Projektstrategie. Die restlichen Unternehmen liegen mit ihrer "schwachen" Projektstrategie darunter.
Die GPM rät Entscheidern unbedingt, mit dem Wandel in ein projektgetriebenes Unternehmen Rollen und Kompetenzen neu zu definieren. Sie empfehlen die Einrichtung eines Projekt-Management-Office (PMO). Eine große Mehrheit von 81 Prozent der Befragten gibt zu Protokoll, die Zusammenarbeit in Projekten laufe gut. Zwei Prozent verneinen das - die restlichen 17 Prozent konnten oder wollten sich dazu offenbar nicht äußern. 84 Prozent erklären, zum Projektleiter würden ihre Mitarbeiter durch ihre spezifischen Erfahrungen und Kenntnisse. Vier Prozent verneinen - die verbleibenden zwölf Prozent äußern sich nicht.
72 Prozent der Studienteilnehmer gehen davon aus, die Ernennung zum Projektleiter sei "eine besondere Auszeichnung". Das sieht allerdings nicht jeder so - zehn Prozent verneinen. Etwa zwei Drittel der Befragten halten das Arbeiten in Projekten für wichtig, effektiv und effizient. Dem widersprechen sechs bis sieben Prozent der Studienteilnehmer. Immerhin 57 Prozent der interviewten Top-Manager verbringen nach eigener Darstellung selbst "viel Zeit" in Projekten - auf dreizehn Prozent trifft das nicht zu.
- Maßnahmen-Monitor fürs Projekt-Management
Das gute Gelingen ihrer Vorhaben scheint Unternehmen erheblich zu beschäftigen. Eines sollten sie dabei nicht tun: nur auf’s Geld achten. "Um eine Ausrichtung der Maßnahmen auf die Strategie und eine Vergleichbarkeit zu erreichen, ist eine standardisierte Methode sowie eine eindeutige Bewertungsgrundlage Voraussetzung", schreiben Dögl und Jost. Ein typischer Maßnahmen-Monitor umfasse dabei folgende Punkte: - Implementierungseignung
Mit den Aspekten Technik/Anwendungen, interner Workflow, Kundenprozesse, Mitarbeiter-Know-how und Projektprogramm. - Zielbeitrag und Strategiekonformität
- Strategische Marktrelevanz
- Payback-Szenario
Mit den Unterpunkten Vorlauf, laufende Kosten, IT-Savings, Geschäftsprozess-Savings und Payback. - Priorisierung und Kommentar
Dem schließen sich Priorisierung und Kommentar an.
"Projektifizierung" der gesamten deutschen Wirtschaft
Wie die Studienautoren schreiben, scheint "die Projektifizierung der gesamten deutschen Wirtschaft schneller vonstatten zu gehen als bisher angenommen". Ursachen dafür sei zum Einen die hohe Dynamik der verschiedenen gesellschaftlichen Subsysteme, zum Anderen die Krisen der vergangenen Jahre. Diese verlangten von Unternehmen ein erhöhtes Maß an Flexibilität, Effizienz und Effektivität.
Es sei Aufgabe des Top-Managements, für eine klare Projektstrategie zu sorgen und diese dann auch umzusetzen. Die Projektstrategie müsse sich direkt aus der Unternehmensstrategie ableiten oder Teil von ihr sein.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.de. (mhr)