Quartalsbericht

Finanzmarktkrise perlt von der Telekom ab

06.11.2008

Die Analyse der Börse

Die Aktien der Deutschen Telekom haben am Donnerstag nur bedingt von der Zahlenvorlage profitiert. Die Papiere verloren gegen 12.50 Uhr um 2,34 Prozent auf 11,280 Euro, waren damit aber der fünftbeste Wert im sehr schwachen DAX. Der deutsche Leitindex stand 3,98 Prozent tiefer bei 4.961,48 Punkten.

Die Quartalszahlen sind ersten Händlerkommentaren zufolge "etwas besser als erwartet" ausgefallen. Außerdem sei die Aktie mit dem Blick auf die hohe Dividendenrendite attraktiv. Dennoch könne sich der aktuell viertschwerste Wert im DAX offenbar nicht ganz dem negativen Trend entziehen. Analyst Graeme Pearson von Nomura sieht unterdessen den Ausblick der Deutschen Telekom für 2009 "im Rahmen der Erwartungen". Die Bewertung der Aktien sei aber aus seiner Sicht attraktiv. Sein Votum bleibt "Neutral" mit dem Kursziel 12,50 Euro.

Commerzbank-Analystin Heike Pauls sprach auch von einem "soliden Quartal" mit einer erwartungsgemäß ausgefallenen Entwicklung im fortgeführten Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda). Der freie Kassenzufluss (FCF) sei überraschend stark ausgefallen. Das Festnetzgeschäft stabilisiere sich unterdessen und im Mobilfunkgeschäft setze sich der Trend des Vorquartals fort. Pauls bewertet T-Aktien mit "Hold" beim Kursziel 10 Euro.

Nach Einschätzung der DZ Bank lagen die Zahlen "faktisch im Rahmen der Erwartungen". Die auf den ersten Blick sehr positive Überraschung mit deutlich über den Markterwartungen liegenden Ergebnissen resultiere vor allem aus einmaligen Faktoren. Bereinigt habe die Bilanz aber immernoch dem Konsens entsprochen. Analyst Joeri Sels bekräftigte seine Empfehlung "Kaufen" und wird höchstwahrscheinlich sein Ziel von 13 Euro beibehalten.

Ulrich Rathe, Analyst bei Dresdner Kleinwort (DKIB) in London, stellte die Frage nach der Zusammensetzung des Umsatzes, nachdem alle großen Sparten des Konzerns die Prognosen für das Ebitda verfehlt hätten und kleinere Bereiche diese Lücke hätten auffüllen müssen. Somit habe das Ergebnis insgesamt die Erwartungen erfüllen können. Rathe votiert mit "Buy" und dem Ziel von 13,80 Euro. Die zuletzt exzellente Kursentwicklung könnte aber gebremst werden. (dpa/ajf)