CSC-Studie „Digitale Agenda 2020“

Finanzierung und Weiterbildung bremsen die „Digitale Revolution“

20.07.2016
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Obwohl die große Mehrheit der Unternehmen im Zuge der Digitalisierung von einer deutlich veränderten Wettbewerbslage bis 2020 ausgeht, hat erst knapp jede zweite Firma in Deutschland mit der Planung begonnen und eine digitale Agenda aufgestellt. Zum Vergleich: In der Schweiz sind es 60 Prozent.
Um die digitale Transformation zügig in die Praxis umzusetzen, setzt die Mehrheit der DACH-Unternehmen laut Studie darauf, die Digitalisierung zur Chefsache zu machen.
Um die digitale Transformation zügig in die Praxis umzusetzen, setzt die Mehrheit der DACH-Unternehmen laut Studie darauf, die Digitalisierung zur Chefsache zu machen.
Foto: Wright Studio - shutterstock.com

Dies ist nur ein Ergebnis der Drei-Länder-Studie "Digitale Agenda 2020" von CSC, zu der im Juni 2016 500 Unternehmensentscheider in Deutschland (300), Österreich (100) und der Schweiz (100) befragt wurden. Die Umfrage ergab außerdem, dass sich die Unternehmen bei der konkreten Umsetzung mit einer Reihe von Hindernissen konfrontiert sehen. Als wichtige Stolpersteine wurden Schwierigkeiten, das Digitalisierungspotenzial des eigenen Hauses zu ermitteln, die Kostenkontrolle sowie Aus- und Weiterbildunglücken genannt.

Tempo ist Trumpf

Um die digitale Transformation zügig in die Praxis umzusetzen, setzt die Mehrheit der DACH-Unternehmen laut Studie darauf, die Digitalisierung zur Chefsache zu machen. In Deutschland stehen dabei für die Umsetzung eine Verbesserung der IT-Plattform (77 Prozent), Investitionen in Aus- und Weiterbildung (76 Prozent) sowie die Verbesserung der Prozesse (74 Prozent) besonders hoch im Kurs. Zudem spricht sich rund jeder Zweite dafür aus, eine spezifische Position einzuführen, um die Fäden der digitalen Strategie zu bündeln. In der Finanz- und Versicherungsbranche halten beispielsweise 55 Prozent einen Chief Digital Officer für wichtig, um die Prozesse zu beschleunigen.

Darüber hinaus ist jeder zweite Manager davon überzeugt, dass es Sinn macht, digitale Geschäftsmodelle in selbständige Einheiten auszulagern. Als erfolgversprechendes Rezept bewertet die Mehrheit der Befragten die Option, spezialisierte Partner einzubinden, um die strategischen Weichenstellungen in erfolgreiches Tagesgeschäft zu verwandeln. 58 Prozent halten es für wichtig, externe Kompetenz zu aktivieren, um mit der Transformation schneller zu werden.

Was die Risiken sind

Zu den Stolpersteinen, die dem Start mit der digitalen Agenda im Wege stehen, zählt jedes dritte befragte DACH-Unternehmen Finanzierungsfragen. In Deutschland beklagt dabei vor allem der Handel Finanzierungslücken. Darüber hinaus werden Defizite bei der fachlichen Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter erkannt - in Deutschland vor allem in der Industrie. Positiv bewerten die Manager die grundsätzliche Offenheit der Beschäftigten, wenn es um digitale Neuerungen geht. Allerdings gibt es bei dieser Frage der Unternehmenskultur derzeit noch recht deutliche Unterschiede in Deutschland (15 Prozent), Österreich (21 Prozent) und der Schweiz (27 Prozent).

Die vollständigen Studienergebnisse finden Sie hier.