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Finanzchef Connors: Microsoft nimmt größere Übernahmen ins Visier

22.09.2004

Microsoft-Finanzchef Connors hat angekündigt, dass sich die Gates-Company künftig wieder mehr große Unternehmen einverleiben und sich – in diesem Zusammenhang - weniger zentral aufstellen werde. Obwohl Microsoft einen Teil seiner 60,6 Milliarden Dollar Cash an die Anleger verteilen wolle und seine Pläne für einen Zusammenschluss mit der SAP aufgegeben habe, werde die Zahl der großen Übernahmen höchstwahrscheinlich zunehmen, erklärte Connors auf einer Veranstaltung des Churchill Clubs im kalifornischen Palo Alto. Obwohl es nicht viele Unternehmen mit dem Kaliber einer SAP auf dem Markt gebe, bestehe das Potenzial für einige größere Zukäufe, so Connors. Unter einem großen Deal verstehe Microsoft eine Akquisition im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar, fügte der CFO hinzu. Der Finanzchef machte allerdings keine Angaben dazu, nach welchen Übernahmekandidaten sich Microsoft umsieht.

Gleichzeitig deutete der Topmanager an, dass der Softwareriese seine Firmenpolitik ändern müsse, wenn er durch Zukäufe wachsen will. Es sei nicht länger möglich, dass Microsoft die wichtigsten Mitarbeiter der übernommenen Companies, etwa Forschungs- und Entwicklungs-Teams, nach Redmond verlagere: "Zunehmend viele der Firmen, die Microsoft ins Visier genommen hat, haben ihre Geschäfte deutlich weiter verstreut als uns lieb ist", erklärte Connors. Dementsprechend müsse sich auch Microsoft dezentraler agieren, wenn es mehr Übernahmen vornehmen wolle.

In der Vergangenheit hat die Gates-Company die wichtigsten Entwicklungstätigkeiten in ihrem Hauptquartier in Redmond, Washington, gebündelt. Bereits die Übernahme von Navision hatte Microsoft gezwungen, sich weniger eisern an diese Regel zu halten. So befindet sich ein großes Entwicklungs-Center der Unternehmenssoftwaresparte "Microsoft Business Solutions" im Navision-Firmensitz in Vedbaek, Dänemark. (mb)