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Agenda 2015

Financial Times stellt Druckerpressen infrage

27.05.2010
Von pte pte
Die renommierte britische Zeitung Financial Times (FT) bereitet sich ernsthaft auf das Ende der Print-Ära vor.

Wie paidContent.org berichtet, rechnet die FT damit, schon in fünf Jahren die Druckerpressen abzuschalten und sich nur noch auf das digitale Geschäft zu konzentrieren. Seit langem wird in der strauchelnden Zeitungsbranche über das künftige Überleben und neue Strategien im digitalen Zeitalter diskutiert, nun scheinen die ersten Medienhäuser ernst zu machen. Madi Solomon, Director Global Content Standards bei der FT-Mutterfirma Pearson, bestätigte gegenüber paidContent.org, dass sich die Zeitung derzeit auf das Aus der Druckversion vorbereite. Die FT investiert massiv in ihre Onlinepräsenz, und wenn auch nicht klar ist, ob die gedruckte Zeitung je wirklich vom Markt genommen wird, so ist zumindest mit einem massiven Zurückfahren dieser Sparte zu rechnen, heißt es in dem Bericht.

Der britische Zeitungsmarkt wird inzwischen auch als eine Art Experimentierfeld für künftige Überlebensstrategien angesehen. Viele Titel setzen inzwischen auf Paid Content - noch ist allerdings unklar, wohin die Reise wirklich gehen wird und welche Modelle sich letztlich durchsetzen.

Was von den Druckversionen der Zeitungen übrig bleiben und wann das haptische Vergnügen tatsächlich sein Ende finden wird, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen in der Branche. Allerdings ist ein mögliches Aus der Print-Ära für viele inzwischen wahrscheinlicher geworden. Einzelne Titel wie beispielsweise "The Seattle Post Intelligencer" haben sich bereits vom Printgeschäft getrennt.

Aktuell stützen sich viele Hoffnungen auf neue Technologien und Geräte wie das iPad. Die Zeitungsmacher wollen versuchen, darüber neue Geschäftsmodelle aufzubauen. "Wenn günstige, flexible Bildschirm-Technologie sich erst einmal durchsetzt, dann denke ich, sind die Tage von Print gezählt", meint etwa Jon Bentley, Online-Chef bei Incisive Media. (pte)