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Filmbosse klagen gegen Hacker des DVD-Schutzes

29.12.1999
Auch Websites mit Hyperlinks betroffen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die amerikanische Filmindustrie hat zum großen Schlag gegen Hacker des DVD-Kopierschutzes ausgeholt. Mit einer Sammelklage gegen mehr als 70 vermeintliche Piraten soll drohenden Umsatzverlusten ein Riegel vorgeschoben werden.

Seit Anfang November läßt sich der Kopierschutz der Digital Versatile Disks (DVDs) mit einem rund 60 KB kleinen Programm namens "DeCSS" aushebeln. Norwegische Hacker der Gruppe "More" (Masters of Reverse Engineering) hatten die Software ins Internet gestellt, wo sie sich erwartungsgemäß schnell verbreitete. Dies war der amerikansichen Filmindustrie ein Dorn im Auge, die ihre Milliardengewinne im boomenden DVD-Bereich bedroht sah.

Die amerikanische DVD Copy Control Association hat jetzt mit einer Klage vor einem Gericht in Kalifornien reagiert. Im Visier der Organisation, zu deren Unterstützern die Motion Picture Association of America (MPAA) und die Business Software Alliance (BSA) zählen, stehen mehr als 70 Einzelpersonen, die entweder in direkten Zusammenhang mit dem Hack vermutet werden, oder deren Websites einen Link auf die DeCSS-Software aufweisen. Nach Meinung der DVD Copy Control Association würde die Filmpiraterie weitere Innovationen in dem Bereich bremsen. Die Beklagten sollten umgehend ihre Links auf das Hacker-Tool löschen.