Innerhalb der Produktfamilie (Filemaker und Filemaker Server) haben die Anwender weiterhin die Wahl zwischen einer “Pro”- und einer “Pro Advanced”-Version - letztere enthält zusätzliche Entwicklungs- und Design-Tools. Filemaker Pro 9 kostet 350 Euro (Advanced: 500 Euro), Filemaker Pro 9 Server schlägt mit 1000 Euro (Advanced: 2500 Euro) zu Buche.
Hinweis: Das Programm liegt uns in einer englischen Pre-Release-Version vor; wir testen hier ausschließlich die “Pro Advanced”-Version und werden über die neuen Server-Funktionalitäten demnächst berichten.
Vereinfacht: Zugriff auf externe SQL-Quellen
Die einfacher zu handhabende Anbindung von Filemaker an externe ODBC-Quellen (wie SQL Server, Oracle und MySQL) gehört zu den wesentlichen Verbesserungen von Version 9. Zwar konnten bereits früher SQL-Datenbanken abgefragt und in eine lokale Filemaker-Datenbank importiert werden, nun jedoch ist eine leicht zu konfigurierende Live-Anbindung möglich. Filemaker kommt hier der Nachfrage kleiner und mittelständischer Unternehmen nach, die beispielsweise intern eine Filemaker-Kundendatei im Einsatz haben und diese mit "Bezugsdatensätzen" externer SQL-Daten verknüpfen möchten.
Für einen ersten Test installieren wir zunächst den frei verfügbaren ODBC-Treiber MySQL Connector/ODBC 3.51 und stellen anschließend über "Systemsteuerung > Verwaltung > Datenquellen (ODBC)" eine Verbindung zu der externen MySQL-Datenquelle her. User-Name und Passwort für den Zugriff auf die externe Datenbank lassen sich bereits hier vordefinieren und speichern - falls dies nicht geschieht, fragt Filemaker beim Öffnen der Datei die Zugangsdaten ab.
Die Einbindung der externen Daten in ein beliebiges Filemaker-Layout erfolgt über den Menüpunkt "Manage > Database". Im Reiter "Relationships" wird hierzu eine neue Tabelle über den "Add Table"-Button hinzugefügt, wobei im Drop-down-Menü "Data Source" die zuvor definierte SQL-Datenquelle erscheinen sollte. Diese wird dann als neues Tabellenauftreten im Beziehungsdiagramm angezeigt und kann wie jede andere (lokale) Filemaker-Tabelle behandelt werden. Ein typisches Anwendungsszenario wäre beispielsweise, eine lokale Adressdatenbank mit den Bezugsdatensätzen einer externen SQL-Tabelle zu verknüpfen, um diese in einem Layout-Portal anzeigen zu lassen. Ob die eingebundenen SQL-Daten bearbeitet oder gelöscht werden können, hängt von den gewährten Zugriffsrechten auf die externern Daten ab, liegt also letztendlich in der Hand des jeweiligen SQL-Administrators.
Eine Änderung der externen SQL-Datenbankstruktur ist allerdings nicht möglich - Filemaker versteht sich explizit nicht als SQL-Frontend.
Einrichtung und Handling des SQL-Zugriffs ist auch für Anwender ohne tiefer gehende SQL-Kenntnisse möglich: Bei unserem ersten Versuch stolpern wir einzig über die Tatsache, dass Filemaker einen Primärschlüssel (unique key) in der externen SQL-Quelle erwartet und - falls nicht vorhanden - das Hinzufügen des SQL-Tabellenauftretens verweigert. Einer solcher Primärschlüssel kann beispielsweise ein Zähler, der pro Datensatz nach oben gezählt wird, sein. Nachdem die SQL-Tabelle um ein entsprechendes Feld erweitert wird, klappt der Zugriff ohne Probleme.