Wirklich verteilte Datenbanken sind Mangelware

Fette Jahre für Hersteller verteilter Datenbanksysteme

08.12.1989

NEWTON (IDG) - Verteilte Datenbanken - gegenwärtig noch kaum im Einsatz - werden 1993 zu den größten Marktsegmenten der Computerindustrie gehören. Nutznießer dieser Entwicklung dürften Unternehmen sein, die Soft- oder Hardware-Produkte für verteilte Umgebungen anbieten.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Business Research Group (BRG), das hundert DV-Abteilungen aus den Bank-, Finanz- und Vesicherungsbereich analysiert hat. Wichtigste Erkenntnis: Der Softwareumsatz für verteilte Datenbanken wird von 150 Millionen Dollar im Jahre 1988 auf etwa 1,2 Milliarden in 1993 steigen.

"Datenbanken werden in den neunziger Jahren zunehmend von den Unternehrnensleitungen genutzt", meint Kevin O'Neill, stellvertretender Geschäfsführer der BRC. Seinen Ausführungen zufolge werden Untemehmen durch den Einsatz verteilter Datenbanken in die Lage versetzt, neue Umsatzquellen und Marktanteile zu erschließen.

"Echte" verteilte Datenbanksysteme sind laut Studie Mangelware. Von etwa 630 000 Datenbanken, die sich bei Banken Finanzierungsgesellschaften und Versicherungen im Einsatz befänden, seien 8350 typische Client/Server Systeme und nur 25 wirklich verteilte Systeme. Bis 1993 soll der Bestand an Client/Server-Systemen auf etwa 63 000 und die Zahl der "echten" verteilten Umgebungen auf 1600 steigen Entwicklungshindernis sei ein Mangel im Kommunikations- und Protokollbereich für verteilte DBs.