Server Magic von Powerquest

Festplatten-Management für Netware und Windows NT

23.07.1999
Powerquest, Spezialist für Festplatten-Tools, bietet mit "Server Magic" ein Partitionierungwerkzeug an, das an den Einsatz auf Server-Laufwerken angepaßt ist. Die Software unterstützt Novells Netware und Windows NT. Michael Pietroforte* beschreibt die Möglichkeiten des Produkts.

Sowohl NT als auch Netware sind für das Disk-Management nur dürftig gerüstet. Ist es etwa erforderlich, die Festplatte auszutauschen, auf der sich das Betriebssystem befindet, bedeutet dies nicht nur einen erheblichen Aufwand für den Systemverwalter, sondern hat außerdem lange Ausfallzeiten zur Folge. Zunächst muß ein Backup erstellt, danach das Betriebssystem auf der neuen Platte installiert und anschließend das Backup zurückgesichert werden. Zwar sind solche tiefgreifenden Änderungen auch mit Server Magic nicht ohne Abschalten des Rechners möglich. Da die Prozedur aber relativ einfach ist, dürfte der Server in der Regel schon nach einigen Minuten wieder betriebsbereit sein: Man baut die neue Festplatte zusätzlich in den Server ein und kopiert mit der DOS-Version von Server Magic den Inhalt der alten Platte auf die neue.

Server Magic bietet Funktionen wie das aus demselben Haus stammende "Partition Magic", letzteres ist aber für die Nutzung am Desktop vorgesehen. Festplattenpartitionen zu kopieren und ihre Größe zu verändern sind die wichtigsten Funktionen des Tools.

Backup-Programme mit einer Desaster-Recovery-Funktion erfüllen im Prinzip den gleichen Zweck, allerdings erhält man dank Powerquests "Smart-Sector"-Technik eine exakte Kopie der Originalplatte. Server Magic kopiert nämlich keine Dateien, sondern Sektoren, aber nur jene, die auch tatsächlich belegt sind. Verfügt man über eine mit dem Powerquest-Tool erstellte Sicherheitskopie, läßt sich damit ein Server nach einem Plattencrash sehr schnell wiederherstellen.

Die Fähigkeit von Server Magic, Partitionen in ihrer Größe zu verändern, kann sich bei einem Upgrade des Betriebssystems als sehr nützlich erweisen, wenn die Systempartition für die neue Version zu klein wäre. Die Modifikation läßt sich auf recht einfache Weise bewerkstelligen, ohne daß dafür die Daten zwischenzeitlich an anderer Stelle abgelegt werden müßten. Eine Netware-Partition kann allerdings nicht verkleinert werden, wenn ihr gesamter Platz schon für Netware-Volumes vergeben wurde. Letztere lassen sich mit Server Magic 2.01 nicht vergrößern oder verkleinern, dies soll erst mit der Version 3.0 möglich sein. Dann kann beispielsweise bei einem Upgrade von Netware 4 auf 5 die dann häufig zu kleine DOS-Partition vergrößert werden, selbst dann, wenn der Rest der Platte schon für Netware-Volumes reserviert wurde. Darüber hinaus lassen sich so auch Volumes wieder zusammenfassen, die bereits mit Netware erweitert wurden und daher in der Regel physisch über mehrere Platten verstreut sind.

Zum Lieferumfang gehören eine Ausführung für Windows NT 4.0 Server und eine für die Netware-Versionen 3.12, 3.2, 4.x und 5.0. Unterstützt werden derzeit Netware-Partitionen, FAT, FAT 32, NTFS und HPFS (nur bei einem Upgrade von NT 3.51).

Die Variante für Windows NT kennt diese für Netware geltenden Einschränkungen schon in der Version 2 nicht mehr. Die Möglichkeit, Dateisysteme zu konvertieren, Cluster-Größen zu ändern und Platten zu analysen sind weitere nützliche Features. Daß Software-Raid-Systeme nicht unterstützt werden, dürfte im professionellen Einsatzfeld zu verschmerzen sein, denn mit einem Hardware-Raid kommt Server Magic problemlos zurecht. Auch das Netware-Pendant bietet einfache Analysefunktionen, ist sonst aber noch etwas spartanisch ausgestattet. Insbesondere die Tatsache, daß Volumes nicht manipulierbar sind, läßt einen Preis von 1199 Mark zumindest für Netware-Anwender daher etwas hoch erscheinen.

Die für den Spätsommer angekündigte Version 3 von Server Magic sollen Besitzer der aktuellen Ausführung 2.01 innerhalb eines begrenzten Zeitraums kostenlos erhalten.

*Michael Pietroforte arbeitet als freier Autor in München.