Datensicherung

Festplatte, SSD & Co. - Was ist der beste Speicher?

27.05.2013
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

SSD: Schneller Speicher

SSDs sind das perfekte Tempo-Doping für PCs oder Notebooks, aber sehr teuer.
SSDs sind das perfekte Tempo-Doping für PCs oder Notebooks, aber sehr teuer.
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Vorteile: Wer sich für PC oder Notebook mehr Tempo wünscht, muss zu einer SSD greifen. Die Flash-Festplatte beschleunigt das Arbeitstempo des PCs stärker als eine höher getaktete CPU oder mehr Arbeitsspeicher. Mit Praxis-Datenraten von rund 200 bis 280 MB/s sind sie rund doppelt so flink wie eine Festplatte. Vor allem Betriebssystem und Programme starten aufgrund der extrem niedrigen Zugriffszeiten sehr schnell – auf einem Notebook mit SSD bootet Windows in rund 30 Sekunden, während es mit einer Festplatte über eine Minute benötigt. Wie schnell Ihre SSD arbeitet, erfahren Sie durch die Test-Tools AS SSD Benchmark oder Crystal Disk Mark. Da eine SSD keine beweglichen Teile besitzt, arbeitet sie lautlos und robust – das macht sie zum idealen Speicher für mobile Rechner.

Wertung SSD
Wertung SSD

Nachteile: Der Tempo-Rausch der SSD kostet viel Geld – mit 240 GB kostet eine Flash-Festplatte derzeit rund 400 Euro, SSDs mit 512 GB gehen für rund 700 Euro über den Ladentisch. Mit einem Gigabyte-Preis von rund 1,60 Euro sind SSDs über zwanzigmal so teuer wie eine Festplatte. Außerdem werden SSD-Festplatten bei ständiger Nutzung langsamer: Wenn der SSD-Controller keine freien Datenblöcke zum sofortigen Beschreiben findet, muss er bereits gefüllte Speicherzellen erst löschen, um neue Daten schreiben zu können. Per Trim-Befehl erledigt die SSD das im Voraus, wenn sie nichts zu tun hat. Da erst Windows 7 diesen Befehl mitbringt, können SSDs unter älteren Windows-Versionen ihr Tempo nicht voll entfalten. Außerdem haben SSDs wie alle Flash-Speicher eine kürzere Lebensdauer als Festplatten – zumindest theoretisch: Die Flash-Zellen aktueller SSDs sind für 3000 bis 5000 Schreibzyklen ausgelegt. In der Praxis werden Sie kaum an diese Grenze stoßen, weil viel häufiger von der SSD gelesen als auf sie geschrieben wird.

Fazit: SSDs eignen sich weniger als Datenlager denn als Tempospritze. Ideal ist daher die Kombination aus einer SSD für Betriebssystem und Programme und einer großen Festplatte für Dateien. Wenn wie im Notebook nur Platz für ein Speichermedium ist, beschleunigen Sie den Laptop per SSD. Als großen Datenspeicher nutzen Sie dann einen NAS oder Cloud-Speicher.