LONDON (bk) - Die britische Computerdivision der Elektronikgruppe Ferranti wird in Großbritannien bis Ende dieses Jahres an die 500 Mitarbeiter entlassen. Davon betroffen ist in erster Linie der Produktionsbereich.

Wie zuvor schon andere britische Unternehmen hat sich jetzt auch die Ferranti Computer Systems Ltd. zu umfassenden Umstrukturierungsmaßnahmen entschlossen. Dabei sollen nicht nur Kosten reduziert werden. Vielmehr sei, so Graham Taylor von der deutschen Ferranti GmbH in Wiesbaden, nunmehr aufgrund von Änderungen der Produktionsbedürfnisse eine Schwerpunkt-Verlagerung notwendig geworden. Dies bedeute, die Produktionsmannschaft zu reduzieren und dafür mehr Programmierer und Engineerer einzustellen.

Auch Ferranti muß damit dem Wandel in der Computer-Industrie Tribut zollen, die inzwischen mit einer immer größer werdenden Nachfrage nach Software und Integration konfrontiert wird. "Ferranti hat festgestellt", so Taylor, "daß sich die Produktionsanforderungen auch mit 500 Mitarbeitern weniger erfüllen lassen. Dafür aber werden wir bis Ende dieses Jahres den Programmier- und Engineering-Bereich entscheidend verstärken." Rund 500 neue Leute will Ferranti für diese Bereiche in Großbritannien einstellen.

Ähnliche Entscheidungen hatten zuvor schon die britischen Unternehmen Thorn EMI, Plessey, GEC-Marconi und Racal getroffen. Die Maßnahmen waren von diesen Unternehmen mit rückläufigen Aufträgen aus dem Ausland und einem Absacken der Ausgaben für den britischen Verteidigungssektor begründet worden.