Neue 3G-Dienste durch Anbindung der Station an das Internet

Femtocells - Vodafone testet Mini-Mobilfunkstationen

29.01.2008
Von pte pte
Der Mobilfunkprovider Vodafone hat Tests mit der Femtocell-Technologie begonnen. Diese kleinen Mobilfunk-Basisstationen sollen die UMTS-Abdeckung in Gebäuden verbessern und einerseits in Privathaushalten, andererseits in Bürogebäuden zum Einsatz kommen.

Femtocells sind UMTS-Basisstationen, die an eine Breitband-Internetverbindung angeschlossen sind. Die Mikro-Funkzellen versorgen einen Bereich mit einem Radius von rund 30 Meter und decken damit etwa ein durchschnittliches Einfamilienhaus ab. Als starker Treiber der Technologie tritt der Telekommunikationsausrüster Ericsson auf. Mobilfunkbetreiber könnten über Femtocells neue Dienste anbieten und beispielsweise mit wettbewerbsorientierten Preisen und neuen Diensten auf dem Festnetzmarkt einsteigen, heißt es vonseiten des skandinavischen Unternehmens.

Mithilfe von Femtocells können 3G-Anwendungen - beispielsweise mobiles Internet - auch in derzeit mit UMTS unterversorgten Gebieten angeboten werden. Zudem werden die 3G-Netze entlastet. Bei Vodafone selbst gibt man sich gegenüber der Technologie offen. "Wir haben zwar derzeit noch keine konkreten Pläne, werden die Möglichkeiten der Technologie jedoch eingehend untersuchen", so ein Sprecher des Telekomanbieters. Besitzern von GSM- und UMTS-Handys bietet die Technologie die Möglichkeit, Mobiltelefone über die Anbindung der Femtocell an den DSL-Anschluss zu Hause nutzen und gleichzeitig von den Kostenvorteilen einer Festnetz- oder IP-Verbindung zu profitieren. Kunden können mit den Mini-Funkstationen auf einfache Weise private Telefonanlagen unter Einbeziehung von Handys aufbauen. Des Weiteren ist die Einrichtung einer Homezone denkbar, in der zwei Handys über die private Basisstation direkt miteinander telefonieren.

"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich die Femtocell-Technologie im Zusammenhang mit der aufstrebenden 3G-Architektur anzusehen", ist Andrew Parkin-White, Analyst des britischen Beratungsunternehmens Analysys, überzeugt. Die Tests von Vodafone könnten helfen, die technischen Probleme zu lösen, die bei einer groß angelegten UMTS-Implementierung entstünden, meint der Analyst. Neben Vodafone nehmen noch weitere Unternehmen die Technologie unter die Lupe. So haben der Spezialist für Netzwerkinfrastruktur Airvana und Nokia Siemens Networks (NSN) eine entsprechende Kooperation vereinbart. Netgear wiederum paktiert mit Ubiquisys, einem Entwickler von 3G-Mini-Basisstationen, um die Femtocell-Technologie voranzutreiben. Im vergangenen Herbst hat der US-Carrier Sprint mit der kommerziellen Markteinführung von Femtocells begonnen. (pte)

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