Fehlersuche zur Laufzeit Look animiert C++-Objekte und deckt die Strukturen auf

11.11.1994

MUENCHEN (CW) - "Look" ist ein Werkzeug zur Visualisierung von C++- Programmen. Das Tool stammt von der schottischen Firma Object Software Technology Lt., Livingston. Es soll durch Animation eine Analyse des Laufzeitverhaltens unterstuetzen und bietet eine Debugging-Funktion an.

Analyse, Design und die Implementierung von Klassenbibliotheken werden in der objektorientierten Programmierung durch helfende Tools vergleichsweise gut abgedeckt. Dagegen stoehnen die Entwickler noch immer ueber mangelnde Unterstuetzung bei der Analyse des Laufzeitverhaltens. Sie wuenschen sich eine Form der Debugging- Technik. Diese prozedurale Art der Fehlersuche ist jedoch nicht ohne weiteres auf das Verhalten von Objekten zu uebertragen. Look soll hier Abhilfe schaffen.

Das Tool generiert nach Aussagen des Muenchner Distributors IQ- Products aus laufenden Anwendungen dynamische Diagramme. Unterstuetzt werden die C++-Compiler von Sun, Borland, Centerline, Lucid sowie Visual C++ von Microsoft. Gleichsam vor den Augen des Entwicklers werden die erzeugten Objekte mit ihren Hierarchien und Beziehungen grafisch dargestellt.

Die Objekte beziehungsweise Objektklassen erscheinen als Symbole, Nachrichten "fliegen" zwischen den Objekten hin und her. Auf diese Weise sollen die verborgenen Strukturen, Verweise, das Loeschen und Erzeugen von Objekten, aber auch Vererbungsbeziehungen sichtbar werden.

Wie beim Debuggen kann das Programm jederzeit angehalten oder verlangsamt werden. Zudem koennen Entwickler Einblick in den Sourcecode nehmen, wobei sowohl C als auch C++ unterstuetzt wird. Der jeweils aktive Programmteil ist farblich anders gekennzeichnet.

Die schottische Herstellerfirma wurde 1990 von ehemaligen Entwicklungsingenieuren der British Telecom gegruendet. So war bis zur Version 2.0 die Telekommunikationsgesellschaft der einzige Kunde fuer Look. Das Release 2.2 kommt im November auf den Markt und wird pro PC-Arbeitsplatz fuer Windows 3.1 etwa 1500 Mark kosten. Die Netzwerklizenz fuer Sun Solaris schlaegt mit zirka 6900 Mark zu Buche. Ab dem ersten Halbjahr 1995 sollen die Unix- Varianten von HP, IBM und Digital unterstuetzt werden. Die Portierung auf Windows NT ruft nach Angaben des Distributors noch technische Probleme hervor.