Schritt-für-Schritt-Anleitung

Fehlerhafte Office-Dateien retten

21.01.2013
Von Heinrich Puju
Office-Dokumente, die sich nicht mehr öffnen lassen, können Sie mit diesem Trick retten. COMPUTERWOCHE erklärt, wie es geht.
Um die Dateierweiterungen im Windows-Explorer sichtbar zu machen, öffnen Sie über das Menü "Extras" die "Ordneroptionen".
Um die Dateierweiterungen im Windows-Explorer sichtbar zu machen, öffnen Sie über das Menü "Extras" die "Ordneroptionen".

Ab Office 2007 heißt das Standard-Dateiformat Open Office XML. Hierbei handelt es sich um ein Dateiarchiv, das die Endungen .docx bei Word-Dokumenten, .xlsx bei Excel-Tabellen und .pptx bei PowerPoint-Präsentationen trägt. Das Dateiformat speichert Dokumente mit all seinen Bestandteilen. Hierzu gehören der Text, Abbildungen sowie die Gestaltung. Falls nötig können Sie so via Windows Explorer auf die einzelnen Elemente des Schriftstücks zugreifen und diese bearbeiten - um beschädigte Office-Dateien zu retten. Vorher müssen Sie allerdings den Dateityp des Dateiarchivs ändern.

Alle Dateitypen-Endungen anzeigen

Dateien im Format Office Open XML lassen sich nach der Umbenennung in Zip-Archive in Windows entpacken.
Dateien im Format Office Open XML lassen sich nach der Umbenennung in Zip-Archive in Windows entpacken.

Standardmäßig zeigt Windows Explorer nicht alle Dateitypen-Endungen an. Dies ändern Sie, indem Sie den Windows Explorer öffnen und aus dem Menü Extras den Punkt Ordneroptionen wählen. Anschließend wechseln Sie auf die Registerkarte Ansicht im erscheinenden Fenster und entfernen den Haken vor der Option Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden bei Erweiterte Einstellungen. Danach bestätigen Sie die Änderung mit OK.

Die Menüleiste des Windows Explorer öffnen Sie, indem Sie bei Windows Vista und Windows 7 die Alt-Taste drücken. Bei Windows XP wird diese sofort angezeigt.

Dateitypen verändern

Nachdem Sie die Einstellung Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden deaktiviert haben, werden Ihnen alle Dateien mit Endungen angezeigt. Nun können Sie den Dateityp verändern, indem Sie die Erweiterung des Dateinamens umbenennen. Hierfür markieren Sie die entsprechende Datei und drücken die F2-Taste. Danach betätigen Sie die Ende-Taste. Die Einfügemarke erscheint hinter der Dateiendung, wo Sie einen Punkt und zip eingeben. Die ausgewählt Datei heißt beispielsweise danach Test.docx.zip. Ihre Eingabe müssen Sie mit der Enter-Taste bestätigen und die im Anschluss erscheinende Sicherheitsabfrage mit Ja beantworten.

Im Gegensatz zur Umbenennung der Datei-Endung bleibt bei dieser Methode die ursprüngliche Dateityp-Erweiterung erhalten. Aus diesem Grund können Sie die Änderung des Dateityps später widerrufen, indem Sie den Erweiterungszusatz löschen. Hierzu öffnen Sie mit der F2-Taste die Möglichkeit den Dateinamen zu bearbeiten und löschen die Endung .zip via der Backspace-Taste.

Dateiarchive extrahieren

Nachdem Sie das Dateiarchiv in ein Zip-Archiv umgewandelt haben, können Sie dieses nun entpacken und Ihren Text retten. Hierzu öffnen Sie das Kontextmenü und wählen aus dem Menü den Punkt Alle extrahieren aus. In dem sich öffnenden Fenster, wählen Sie den Zielordner für das entpackte Archiv aus und bestätigen Ihre Eingabe mit der Schaltfläche Extrahieren.

Anschließend werden die Dateien in entsprechende Unterordner im angegebenen Ordner entpackt. Sie finden Word-Dokumente im Ordner word, Excel-Tabellen im Ordner xl und PowerPoint-Folien im Ordner ppt. Die Ordner lassen sich per Doppelklick öffnen. Dateien mit dem Namen Document.xml beinhalten den Text Ihres Dokuments, in sharedStrings.xml sind die Tabellen und in Slides befinden sich die Präsentationsfolien als durchnummerierte Dateien. Diese heißen slide1.xml, slide2.xml, slide3.xml und so weiter.

XML-Datei öffnen

Wenn Sie eine XML-Datei per Doppelklick öffnen, wird sie im Internet-Browser geladen.
Wenn Sie eine XML-Datei per Doppelklick öffnen, wird sie im Internet-Browser geladen.

Die Texte liegen in der Auszeichnungssprache Extensible Markup Language (XML) vor und lassen sich mit einem Doppelklick auf den Namen im Internet-Browser öffnen. Die geöffnete Datei kann zu Verwirrungen führen, da der Text in der vorhandenen Struktur, mit Anweisungen und Attribute der XML-Datei angezeigt wird.

Ebenfalls lassen sich so eingebettete Medien retten. Die jeweiligen Dateinamen lauten image bei Bildern sowie audio bei Klängen und befinden sich im Unterordner Media. Windows öffnet diese mit der jeweils zugeordneten Anwendung. (Teaserbild: fotolia.com/Alexander Marushin; Microsoft)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (sjf)