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Fehler im Itanium 2 lässt Systeme abstürzen

13.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel hat zugegeben, dass ein Bug im 64-Bit-Prozessor Itanium 2 zu unvorhersehbaren Aktionen bis hin zum Systemabsturz führen kann. Fehlerhaft ist laut Firmensprecherin Barbara Grimes ein Subset der Prozessoren mit McKinley-Kern, das bei bestimmten Soft- und Hardwarekonfigurationen aussetzt. Betroffene Anwender sollen ihren Systemhändler kontaktieren. Als Sofortmaßnahme empfiehlt Intel, die Taktrate der normalerweise mit 900 Megahertz oder einem Gigahertz laufenden CPUs auf 800 Megahertz zu senken. Fehlerhafte Prozessoren würden auf Nachfrage ersetzt, eine generelle Rückrufaktion will der Hersteller jedoch nicht starten.

Die Ursache des Problems hat Intel eigenen Angaben zufolge noch nicht identifiziert. Bei Labortests habe sich jedoch gezeigt, dass eine bestimmte Befehlsfolge mit speziellen Operatoren den Bug auslöst. Die Techniker haben mittlerweile einen Test entwickelt, mit dem sich fehlerhafte CPUs erkennen lassen. Analysten erwarten keine großen Auswirkungen für Intel, da seit der Markteinführung im Juli 2002 keine hohen Stückzahlen abgesetzt worden seien.

IBM hat zunächst mit einem Auslieferungsstop für den Ende April angekündigten Itanium-2-Server "x450" (Computerwoche online berichtete) reagiert. Zwar seien bereits eine Hand voll Server zu Kunden gegangen, jedoch keine Probleme gemeldet worden. Hewlett-Packard (HP) verhängt keinen Lieferstop auf seine Itanium-Systeme, sagte Unternehmenssprecher Jim Dunlap. Der Hersteller hat den McKinley-Itanium gemeinsam mit Intel entwickelt und bietet die breiteste auf der CPU basierende Produktpalette an. (lex)