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FCC gewährt Vonage Interstate-Status

10.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-amerikanische Fernmeldeaufsicht Federal Communications Commission (FCC) hat eine wichtige Grundsatzentscheidung getroffen: Sie gab einem Antrag des Internet-Telefonie-Anbieters Vonage auf Gewährung des "Interstate"-Status (bundesstaatenübergreifend) statt. Vonage und vergleichbare Anbieter von VoIP-Services (Voice over Internet Protocol) unterliegen damit Bundesrecht und nicht einzelstaatlicher Regulierung.

"Praktisch bedeutet dies, dass VoIP-Firmen nicht von einzelnen Staaten mit Gebühren und Zertifizierung belegt werden können", erklärte Rechtsanwalt Bill Wilhelm von der Kanzlei Swidler Berlin Shereff Friedman, der die FCC-Petition für Vonage eingereicht hatte. Jeffrey Citron, CEO des Auftraggebers, äußerte sich entsprechend erfreut, "weil die FCC die Realität des Internet anerkannt hat - das keine Grenzen kennt - und jetzt mehr Leute die Vorzüge von Internet-Telefonie genießen können".

Die schwierigere Frage, ob VoIP als Telekommunikations- oder Informationsdienst zu bewerten sei, ließ die FCC vorerst aber unbeantwortet. Davon hängt - in den USA -beispielsweise ab, ob Anbieter von Internet-Telefonie in den Universal Service Fund einzahlen müssen (Telcos müssen dies, Informationsanbieter sind befreit), wie Zugangsgebühren ausfallen und wie sich Fragen der öffentlichen Sicherheit auswirken. Ob Bundesstaaten Internet-Telefonie besteuern dürfen, ließ die FCC gleichfalls offen. Allerdings ist in Washington bereits ein Gesetzentwurf auf dem Weg, der das bestehende Verbot von Steuern auf das Internet fortschreiben will. (tc)