Deckname "Recursion"

FBI nimmt mutmaßlichen LulzSec-Hacker fest

26.09.2011
Sie sind im Internet unter Decknamen wie "Recursion" oder "Topiary" unterwegs. Sie knacken Computer des Megakonzerns Sony und dringen selbst in CIA-Rechner ein. Jetzt schlägt das FBI gegen die Hacker zu.

Die US-Bundespolizei FBI hat einen mutmaßlichen Hacker der Gruppe LulzSec festgenommen. Dem 23-Jährigen werde Verschwörung vorgeworfen. Er soll an Hacker-Angriffen auf den Unterhaltungselektronik-Riesen Sony beteiligt gewesen sein. Der Mann habe unter dem Decknamen "Recursion" gearbeitet, teilte das FBI am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Die Angriffe hätten im vergangenen Mai begonnen, die Informationen seien anschließend ins Internet gestellt worden, erklärte das FBI. Der Verdächtige habe bei seiner Festnahme in Phoenix (Bundesstaat Arizona) keinen Widerstand geleistet. Der TV-Sender Fox News hatte zuvor von zwei Festnahmen gesprochen, ein Mitglied des Anonymous-Kollektivs sei in San Francisco gefasst worden.

Dem Hacker-Kollektiv Anonymous und der Splittergruppe LulzSec werden Aktionen gegen PayPal, Sony und andere Unternehmen vorgehalten. Auch die Rechner des US-Geheimdienstes CIA und anderer Sicherheitsbehörden sollen von ihnen angegriffen worden sein. Bereits im Juli war ein 19-Jähriger in Schottland festgenommen worden, der unter dem Decknamen "Topiary" im Internet bekannt war.

Die Hacker sollen nach Ermittlungen der Behörden Internetseiten großer Unternehmen massenhaft mit Zugriffen überhäuft haben, so dass diese zusammenbrachen. Eines der bevorzugten Angriffsziele von LulzSec soll der japanische Elektronikkonzern Sony gewesen sein.

Anonymous hat nach eigenen Angaben (YouTube-Link) keine Führung, keine feste Organisation und keine Zentrale. Weil es keine klar umrissene Führung gibt, wechseln auch die Ziele der Gruppe. Ihre Angehörigen, unter ihnen auch Aktivisten in Deutschland, verbinden sich ad hoc zu einzelnen "Operationen". (dpa/tc)