Fingerabdrücke künftig innerhalb von 24 Stunden verfügbar:

FBI baut auf neues Netzwerk-Konzept

24.03.1989

WASHINGTON (lDG) - Eine Generalüberholung ihres derzeitigen Netzwerks plant das FBI, um künftig schneller Informationen über Fingerabdrücke liefern zu können. Derzeit dauert es bis zu zwei Wochen, bis eine Anfrage beantwortet wird. Das neue System soll die Durchlaufzeit auf 24 Stunden verkürzen.

Während der nächsten zwei Monate wird das derzeitige Netzwerk, das auf der Basis nicht-intelligenter Terminals im Batchverabeitungsmodus funktioniert, durch ein neues Verbundsystem aus lokalen und Weitverkehrsnetzen ersetzt. Entfernte Netzwerke auf Token-Ring- oder Ethernet-Basis können dann an die zentrale Datenbank, wo die Fingerabdrücke gespeichert sind, angeschlossen werden.

Kernstück der sogenannten "Automated Identification System Phase II" wird ein IBM 3084 QX-Mainframe sein, mit dem FBI-Agenten über ihre PCs (XT, AT oder 3270-verwandte Terminals) Online-Abfragen zu Fingerabdrücken machen können. Darüber hinaus steht das Netzwerk zur Analyse des potentiellen Beweismaterials bereit. Die Durchlaufzeit für die abgefragten Informationen soll nach Aussagen eines FBI-Managers von gegenwärtig zwei Wochen auf 24 Stunden reduziert werden.

In einem weiteren Schritt plant die US-Behörde, während der nächsten vier Jahre ihre Außenstellen mit Token-Ring-Netzen und anderen LAN-Typen zu versorgen. Diese Netze sollen die Verbindung zwischen lokalen beziehungsweise staatlichen Datenbanken und der Zentralstelle in Washington herstellen. Dieses Projekt unter der Aufsicht der FBI-Abteilung National Crime Information Center (NClC) unterstützt damit die Übermittlung von Photos und digitalisierten Fingerabdrücken innerhalb des gesamten Netzwerks. Die Antwortzeit für Anfragen wird laut FBI dann nur noch wenige Stunden betragen.

Einzige Hürde für den Fortgang des neuen NCIC-Konzepts sind derzeit noch die fehlenden Dollars. Zwar will die FBI-Unterbehörde innerhalb der nächsten Monate einen Prototyp des digitalisierten Fingerabdruck-Systems vorstellen, aber mit der Installierung des Netzwerks sei, so der NCIC-Chef, frühestens in zwei Jahren zu rechnen. Einstweilen wartet die Behörde auf die Bewilligung der Geldmittel durch den amerikanischen Kongreß und arbeitet weiter mit ihrem 9080-Mainframe von National Advanced Systems.