Auswahlkriterien für Unternehmen

Faxen over IP

02.11.2011
Von Sibylle Klein

T.38 oder SoftFax?

Setzt ein Unternehmen bereits eine IP-PBX ein, gibt es zwei Möglichkeiten: Unterstützt die IP-PBX das T.38-Protokoll nicht, dann kann das Unternehmen lediglich die SoftFax-Variante wählen. In diesem Fall muss der Faxserver SoftFax beziehungsweise G.711 Passthrough beherrschen. Unterstützt die IP-PBX T.38, kann das Unternehmen zwischen der Faxübertragung via T.38 oder auf Basis von SoftFax und Audiodatenstrom wählen.

Der Aufbau einer Softfax-Lösung
Der Aufbau einer Softfax-Lösung
Foto: Softfax

Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile: Eine Faxübertragung auf T.38-Basis benötigt weniger Bandbreite und ist weniger anfällig für Paketverluste als die Übertragung via G.711. Allerdings ist T.38 anfälliger für Verzögerungen und Jitter. Ein mögliches Entscheidungskriterium für die SoftFax-Variante könnte der Error Correction Mode - ECM - sein. ECM sichert die korrekte Übertragung von Faxen, indem fehlerhaft empfangene Audiodatensignale beziehungsweise Pixelzeilen erneut beim Versender angefordert werden.

Da nicht alle IP-TK-Anlagen ECM (zuverlässig) implementiert haben, realisieren führende Hersteller ECM direkt am Faxserver. So kann dieser direkt beim Versender das fehlerhafte Audiodatensignal erneut anfordern. Voraussetzung dafür ist die Faxübertragung via SoftFax.

Migration von ISDN-basierter TK-Anlage auf IP-PBX

Kombinierte Lösung mit SoftFax und T.38-Unterstützung
Kombinierte Lösung mit SoftFax und T.38-Unterstützung
Foto: Servonic

Setzt ein Unternehmen bereits eine Faxserver-Lösung ein und möchte von der herkömmlichen ISDN TK-Anlage auf eine IP-PBX migrieren, dann hat es ebenfalls zwei Möglichkeiten: Entweder unterstützt der Faxserver Voice over IP oder nicht. Unterstützt die eingesetzte Lösung Fax over IP nicht, muss das Unternehmen eine neue Lösung suchen. Beherrscht der Faxserver Voice over IP, ist es vorteilhaft, wenn die Lösung auf Standards wie T.38 oder SoftFax basiert. Dann ist das Unternehmen in der Wahl der IP-PBX unabhängig.