Die Zahl gehosteten E-Mail-Seats wird sich bis 2012 um durchschnittlich neun Prozent pro Jahr erhöhen. Dies würde bedeuten, dass sich die Zahl der lizenzierten Accounts in den kommenden vier Jahren von derzeit 1,6 Milliarden auf 2,2 Milliarden erhöhen würde - ein Plus von 40 Prozent. Zu diesen Zahlen kommt jetzt eine Studie des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Radicati Group.
Laut Untersuchung sind es vor allem kleine und mittelständische Firmen sowie Privatpersonen, die die Nachfrage treiben. Den Dienstleistern komme dabei zugute, dass sich die Technik weiterentwickelt habe und IT-Abteilungen ihre Meinung über Hosting änderten, da die Angebote ausgereifter und besser auf ihre Bedürfnisse angepasst seien. Auch neue Entwicklungen wie "Cloud Computing" würden das Interesse an Online-Diensten steigern, so die Analysten gegenüber der CW-Schwesterpublikation "Networkworld".
Drei Arten von Providern
Bei den Anbietern lassen sich laut Studie grob drei Gruppen unterscheiden: Dienstleister, die in erster Linie für Kunden bis zu 1000 Mailboxen verwalten, ferner Hoster, die sich auf größere Installationen und Großkunden konzentrieren, sowie schließlich Service-Provider und Web-Mail-Hoster, die vor allem Endverbraucher ansprechen und ihre Dienste billig oder kostenlos zur Verfügung stellen. Auch sei zu beobachten, dass immer mehr Dienstleister neben dem klassischen E-Mail-Management durch Dienste wie beispielsweise für die Archivierung, rechtskonforme Ablage (Compliance), Sicherheit und Funktionen für Social Networking Kunden enger an sich binden wollen.
Keine Einzelverträge gewünscht
Laut Radicati sind es dennoch vor allem kleinere Firmen, die künftig immer mehr ihrer Anwendungen auslagern. In Großunternehmen sind es hingegen in erster Linie lokalen Filialen, die sich für ein E-Mail-Hosting interessieren (Siehe auch "Google Mail stellt Lotus Notes und Exchange in Frage"). "Alle Unternehmen haben damit begonnen, Kosten und Nutzen einer externen Lösung abzuwägen. Entscheidend ist, ob sich ein Provider finden lässt, der sie weltweit unterstützt. Sie wollen keine Einzelverträge mit verschiedenen Anbietern abschließen und verwalten", erklärt Geschäftsführerin Sara Radicati. Sie erwarte, dass sich der Markt trotz der steigenden Nachfrage konsolidieren werde. Zu den dominierenden Anbieter könnte Google mit seinen "Google Apps" und Microsoft mit seinen Online-Services sein. Doch momentan sei Platz genug für alle Provider da".