Internationaler Systemanbieter für Softwareschutz

Fast Software Security und Aladdin geben Fusion bekannt

08.11.1996

Innovative Techniken sowie die aktuelle Rechtsprechung haben den Software-Kopierschutz zunehmend in den Brennpunkt aktueller Diskussionen gerückt. Was als "Kavaliersdelikt" begann, hat sich heute zu einem äußerst lukrativen Zweig der Wirtschaftskriminalität entwickelt. Besonders schlimm sieht es dabei in der PC-Software-Industrie aus: So beziffert die Business Software Allianz, der Interessenverband der internationalen Software-Industrie, den Schaden für Hersteller und Entwickler inzwischen auf jährlich rund 1,87 Milliarden Dollar. Die Hälfte aller in der Bundesrepublik verwendeten Computerprogramme sind Raubkopien.

Gemeinsam das Standing im Markt verbessern

So lautet eine entsprechende Passage einer Pressemitteilung der Fast Software Security Group-Aladdin - Zahlen respektive ein Szenario, das von betroffenen Software-Anbietern immer wieder - unlängst auch auf der Systems '96 in München - eindringlich beschworen wird. Hochkonjunktur demnach für professionelle Kopierschutz-Lösungen und ein Markt mit Zukunft für die neugegründete Fast Software Security Group-Aladdin? Die Vertreter der deutsch-israelischen Company zeigten sich davon überzeugt. Die beiden bisher schon international tätigen und quasi als gegenseitige Wettbewerber agierenden Unternehmen Fast Software Security und Aladdin Knowledge Systems haben, wie es vor der Presse in München hieß, ihre Kräfte gebündelt. Die bereits im Mai 1996 unter Dach und Fach gebrachte Fusion beider Firmen wurde durch ein sogenanntes Pooling der Aktien im Wert von 15 Millionen Dollar realisiert. Die israelische Company ist seit 1993 an der US-Computerbörse Nasdaq notiert.

Das neue Unternehmen wird, wie Yanki Margalit, President und CEO von Aladdin Knowledge Systems erläuterte, rund 180 Mitarbeiter beschäftigen und soll im laufenden Geschäftsjahr auf einen Umsatz von rund 30 Millionen Dollar kommen. Damit würde man nach Marktführer Rainbow Technologies zur Nummer zwei im Bereich Softwareschutz-Module avancieren. Beide bisher schon im Markt etablierten Produktlinien (Aladdins "Hasp" und "Hardlock" von Fast Software Security) sollen zu diesem Zweck beibehalten und auch für die jeweils spezifischen Kundenkreise weiterentwickelt werden. Je nach Typ wird dabei das jeweilige Modul außen am Rechner (Drucker-Port) oder innen angebracht der Entwickler bestimmt also, wer seine Software einsetzen darf.

Sowohl die in Tel Aviv ansässige Aladdin Knowledge Systems als auch Fast Software Security wurden 1985 gegründet Fast Software Security indes firmiert erst seit wenigen Jahren als eigene Gesellschaft der in München ansässigen Fast-Gruppe, die vor allem auch durch die gleichnamige Multimedia AG bekannt wurde. Derzeit setzen, wie es weiter hieß, bereits über 20000 Kunden (Entwickler und Systemintegratoren) auf die Security-Module beider Firmen. Was die Zahl der Referenzen angehe, sei man "schon Marktführer", gab sich Margalit stolz. Zu den Kunden gehören weltweit namhafte Unternehmen wie AT&T, Digital und IBM.