Frost & Sullivan prophezeien rosige Zukunft der Local Area Networks:

Fast alles spricht für das breitere Band

19.03.1982

NEW YORK (bi) - Einen extremen Zuwachs auf eine Milliarde Dollar

Marktvolumen 1990 von sechs Millionen im vergangenen Jahr erwarten die US-Markt-Beobachter der Frost & Sullivan Inc. (F&S), New York, für lokale Netzwerke (Local Area Networks, LAN).

Den Löwenanteil im Spektrum dieser in den USA offenbar reüssierenden Produktpalette sollen 1990 F&S zufolge Netzwerke auf Breitbandbasis einnehmen nämlich ein Segment von 800 Millionen Dollar; 1981 waren es 3,8 Millionen.

Der deutsche Diebold Management Report (1/1982) mit dem Titel "Lokale Netzwerke: Warme Luft und kalte Fakten" spricht für die Bundesrepublik von "angebotenen Teillösungen", die "zumindest Trainingseffekte schaffen". Abgeschlossene Installationen von lokalen Netzwerken im deutschen Markt sind der Redaktion der CW bisher nicht bekannt geworden.

F&S in New York hält "Office of the future"-Produkte für so marktgängig, daß eine jährliche Verdopplung des Produktumsatzes den Berechnungen zugrunde gelegt wurde (für l982 setzte F&S eine Basis von 15 Millionen Dollar an): Damit wäre dann mittelfristig für 1986 ein Volumen von 308 Millionen Dollar zu erwarten.

Breitbandtechnologie werde ihrer Vorzüge wegen, nämlich der Möglichkeiten zur Kommunikation mit Text, Daten und der menschlichen Stimme, schon 1986 einen Markt von 211 Millionen haben, für Basisbandtechnologie rechnet F&S also nur mit 97 Millionen Dollar zum gleichen Zeitpunkt. Zwar seien die Installationskosten für Basisbandprodukte, wie zum Beispiel Ethernet, niedriger, dafür aber auch ihre Verwendungsmöglichkeiten eingeschränkter. Dieser wesentliche Nachteil werde der Grund dafür sein, daß sich die Anwender schließlich von Basisband-Netzwerken mehr und mehr zurückziehen.

Das East-Coast-Marktforschungsunternehmen berücksichtigt in seiner Studie auch die noch nicht festgesetzten Protokoll-Standards der IEEE Computer Society, die sich auf das ISO-Modell stützen. Diese Standards würden sich vermutlich auf Breitbandtechnologie beziehen und nicht so ohne weiteres mit dem Quasi-Standard von Ethernet harmonieren.

Dennoch seien derartige Abstriche an Ethernet nicht allzu kritisch zu betrachten: Ethernet-Abkömmlinge würden trotzdem eine kontinuierliche Entwicklung zu verzeichnen haben. Der F&S-Report verweist dabei auf Z-Net, Net-One, Wang-Net und andere derartige Netzwerkkonzepte.

Auch über fortgeschrittene Nebenstellenanlagen (PABX) läßt sich F&S aus:

"Wie ein Damoklesschwert" schwebten sie über den Köpfen derer, die sich für Local Area Networks stark machten. Unter den Anbietern dieser Anlagen, die sowohl Sprache als auch Daten zu übertragen in der Lage sind, eben auch über herkömmliche Telefonkabel, sind Rolm Telecommunications, InteCom, Northern Telecom und die Datapoint Corp., zusammen mit der IBM, die F&S zufolge in Wartestellung für einen großen Auftritt stehe.