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Familie aus Florida lässt sich Chips einpflanzen

13.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Ehepaar Jeff und Leslie Jacobs und sein 14-jähriger Sohn Derek aus dem US-Bundesstaat Florida haben sich am vergangenen Freitag als erste Chips unter die Haut einpflanzen lassen. Es handelte sich dabei um die von Applied Digital Solutions aus Palm Beach entwickelten "Verichip"-Bauteile, die Patientendaten speichern. Ähnliche Technik wird bereits seit geraumer Zeit verwendet, um Haustiere zu identifizieren. Die etwa reiskorngroßen Chips lassen sich in rund einer Minute unter lokaler Betäubung einsetzen.

Das Paar hatte sich aufgrund der Leidensgeschichte von Vater Jeff (48) zu dem Schritt entschlossen. Der frühere Zahnarzt hat bereits eine Krebserkrankung, einen Autounfall, einen Bandscheibenvorfall, ein chronisches Augenleiden sowie Unterleibsoperationen hinter sich. "Das war ganz einfach, und ich fühle mich einfach besser damit", kommentierte Jacobs die Implantation.

Der eingesetzte Chip enthält lediglich Telefonnummern und Daten über frühere Medikamentierung. Dieser können über eine Handheld-Rechner ausgelesen und -gedruckt werden. Die zuständige Aufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat so lange nichts dagegen, wie keine weiteren medizinischen Daten enthalten sind, die veralten könnten. Um den Datenschutz macht sich Familie Jacobs derweil keine Extra-Sorgen: Jedermann könne heutzutage eh anhand von Internet, E-Mail, Kreditkarten und Handy verfolgt und ausfindig gemacht werden. (tc)